Bürger haben Gyrocopter genau im Visier

2.4.2015, 06:07 Uhr
Bürger haben Gyrocopter genau im Visier

In den 1990ern wurde die Nicht-Einhaltung der Platzrunde der Flieger mit Ausreißern ins Landschaftsschutzgebiet monatelang diskutiert. 2006 wollte der Stadtrat keinesfalls einen Ausbau oder Verlängerung der Startbahn hinnehmen.

Jüngst wurde ein Drehflügler beobachtet, wie er, so die Schilderung eines Bürgers aus Beutelsdorf, über „das Naherholungs- und Landschaftsschutzgebiet nördlich des Verkehrslandeplatzes im Dauerbetrieb Platzrunden flog“.

Vor diesem Hintergrund erkundigten sich die NN bei der Regierung von Mittelfranken, Luftamt Nordbayern, nach dem Stand der Dinge. Wie vom Tower in Herzogenaurach bereits ausgeführt wurde, ist seit drei, vier Jahren ein Ultraleichtflugzeug, ein sogenannter Gyrocopter auf dem Flugplatz stationiert.

Dieser Tragschrauber, eine Art „fliegende Vespa“ mit zwei hintereinander sitzenden Personen, gleicht einem Hubschrauber, allerdings mit Autorotation. Der Rotor wird nicht durch das Triebwerk, sondern durch den Fahrtwind in Drehung versetzt.

In Relation zu einem Helikopter kommt man mit zehn Prozent der Anschaffungs- und Betriebskosten aus. Auch ist der Transport des Fluggeräts auf der Ladefläche eines Anhängers möglich.

„Gyrocopter sind als Ultraleichtflugzeuge zugelassene Luftsportgeräte. Diese nutzen für Schulungsflüge am Flugplatz Herzogenaurach eine extra für sie eingerichtete, kleine Platzrunde nördlich der Start- und Landebahn“, gibt die Regierung von Mittelfranken in Ansbach Auskunft.

Ob von ihnen am Wochenende des 21./22. März „Dauerbetrieb Platzrunden geflogen“ wurden, wie der Beschwerdefüher aus Beutelsdorf vermutet, wurde anhand einer kurzfristigen Auswertung des Hauptflugbuches des Flugplatzes geprüft.

Fünf Platzrunden

Das Ergebnis zeige, dass am Samstag, 21. März insgesamt fünf Mal Platzrundenflüge stattfanden, am Sonntag, 22. März gar keine. Dazu die Regierung: „Letzteres ist nicht verwunderlich, da dies an Sonntagen auch nicht erlaubt ist.“ Sie verweist en detail auf die Gyrocopter-Platzrunden am Samstag.

Neun Platzrunden wurden gegen 10 Uhr geflogen, von Gyrocopter Nummer zwei 19 Platzrunden um die Mittagszeit. Vom anderen Gyrocopter wurden 14 Platzrunden nach 13 Uhr gedreht, von Nummer zwei 17 Platzrunden ab 14.30 Uhr. Gyrocopter eins flog wiederum von 16 Uhr bis knapp 17 Uhr 57 Minuten lang 20 Platzrunden. So weit diese detaillierten Informationen.

Zur Vermutung, an einer Vergrößerung des Flugplatzes werde gearbeitet, ist von der Regierung dies zu hören: „Bei der Teilrodung eines Waldstückes im Norden des Flugplatzes handelt es sich um eine Maßnahme, die einzig der Verbesserung der seitlichen Hindernisfreiheit im Rahmen des bestehenden Flugbetriebs dient. Die relevante Fläche kann mit der Maßgabe, dass bestimmte Wuchshöhen nicht überschritten werden, weiterhin bewachsen sein. Am Luftamt Nordbayern liegen weder ein Antrag auf Erweiterung des Landeplatzes noch sonstige Kenntnisse vor, die auf ein solches Ansinnen schließen lassen“. Auch Bürgermeister German Hacker ist von etwaigen Erweiterungsplänen nichts bekannt.

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