Bürgerwindräder Lonnerstadt: Eigenkapital zur Hälfte da

29.12.2014, 10:00 Uhr

Bislang waren insbesondere die Lonnerstadter aufgerufen, sich mit einem Betrag ab 5000 Euro an der 20,8 Millionen Euro teuren Investition zu beteiligen. Der Appell ging außerdem an die Bürger jener Gemeinden, von denen aus die Windräder zu sehen sein werden.

Angestrebt von der „Bürgerwindenergie Lonnerstadt GmbH & Co. KG“ wird ein Eigenkapital von 6,25 Millionen Euro. Seit September können Kommanditanteile reserviert werden. „Wir haben etwa die Hälfte des Betrages zusammen“, sagte der Projektentwickler Erich Wust von der WWS Projektbau GmbH aus Markt Erlbach, die seit Jahren Bürgerwindräder projektiert und auch für die Lonnerstadter Windräder aktiv ist.

Keine Überraschung

Dass die erwünschten 6,25 Millionen Euro noch nicht zusammen sind, überrascht Wust nicht. „Weil wir ja vor allem die unmittelbaren Anwohner beteiligen wollen, haben wir den Kreis zunächst bewusst sehr eng gezogen. Es war aber fast klar, dass bei so einem Projekt nicht die gesamte Eigenkapitalsumme sofort zusammenbekommt.“

Nun wird der Kreis behutsam erweitert, so also auch auf den ganzen Landkreis ERH sowie die Kreise Neustadt / Aisch und Bamberg. Nach wie vor gelte, dass die unmittelbaren Anwohner Vorrang genießen. Die Reservierungen seien zunächst unverbindlich, betont Wust.

Erich Wust ist so zuversichtlich, das Eigenkapital bis Ende Januar zusammen zu bringen. Nur im Notfall werde man sich nach einem etwas größeren Investor umsehen müssen, um wegen einer mehr oder weniger großen Finanzierungslücke beim Eigenkapital das Projekt nicht zu gefährden.

Baubeginn im Frühjahr

Schon im Frühjahr 2015 sollen die Bagger am Roten und Neuen Berg anrollen, um die Bauwege für die Schwertransporte auszubauen, die Fundamente für die Windkraftanlagen auszuheben und das Erdkabel bis zum Umspannwerk Höchstadt zu verlegen, wo der Strom in das öffentliche Netz eingespeist werden soll.

Im Sommer sollen dann die 141 Meter hohen Nordex-Anlagen N117 errichtet werden. Jährlich wird eine Strommenge von 25 Millionen Kilowattstunden erwartet, rund 8300 Haushalte könnten laut WWS damit versorgt werden, 18 000 Tonnen Kohlendioxid würde der Atmosphäre jährlich erspart.

Die Genehmigungen für die Lonnerstadter Windräder liegen alle vor, das Projekt ist nicht von der 10-H-Abstandsregelung betroffen.

Diese Regelung wird von der „Bürgerwindenergie Lonnerstadt“ noch einmal heftig kritisiert. „Der Wirtschaftsmotor dieser mittelständisch geprägten Branche wird stark gebremst, was Bayern und auch die Energiewende in den nächsten Jahren deutlich spüren werden.“

Informationen unter www.wust-wind-sonne.de oder telefonisch bei der Firma Wust-Wind & Sonne, Tel. (0 91 06) 92 40 40

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