Carole Mittelheisser steht vor dem Comeback

21.10.2016, 16:36 Uhr
Carole Mittelheisser steht vor dem Comeback

© Foto: Ralf Rödel

Zwar können die Gastgeberinnen mit dem Rückenwind des Erfolges vor Wochenfrist bei der HSG Fichtelgebirge eine Portion zusätzliches Selbstvertrauen auf das Spielfeld bringen. Dem gegenüber steht allerdings eine 26:29- Heimniederlage im Februar dieses Jahres gegen eben dieses Gästeteam aus dem Allgäu. Damals hatte der TSH-Minikader einen 7:10-Rückstand nach 15 Minuten bis zur Pause in eine 15:11-Führung umgewandelt. Der TSV zeigte sich davon aber keineswegs beeindruckt und nutzte eine neuerliche Schwächephase der Gastgeber konsequent aus.

Damals wie heute „lebt“ Ottobeuren (aktuell Fünfter mit 4:4 Punkten) von einer aggressiven 6:0-Abwehrformation, die sie ganz nach Bedarf auch offensiver zu einer 3-2-1-Abwehr rausstellen und somit zu den stärksten Defensivreihen der Liga zählen. Offensiv ist der TSV recht ausgeglichen besetzt, allerdings ist es vor allem die ungarische Linkshänderin Regina Bari-Nagy, die nominell zwar Rechtsaußen spielt, aber alle Freiheiten genießt. Obwohl eher etwas kleiner gewachsen, düpiert Nagy die Gegner häufig auch mit Distanzwürfen: Neun Treffer gelangen ihr in der letzten Begegnung mit dem Kästl-Team.

Kaum weniger variantenreich und torgefährlich ist Mittelangreiferin Lena Keßler, die zudem geschickt Regie zu führen weiß.

Die TSH kann am Sonntag fast dieselben Akteure aufbieten wie in Marktredwitz, lediglich Julia Friedl fehlt studienbedingt. Dafür hofft Trainer Kästl erstmals wieder Carole Mittelheisser heranführen zu können.Die französische Linkshänderin fehlte bislang an den Folgen einer Muskelverletzung und hinterließ im rechten Rückraum eine Lücke, die durch Rechtshänderinnen schwer zu füllen ist. Allerdings hat die junge Laura Wedrich sich dort seit Saisonbeginn ganz ausgezeichnet geschlagen und mit ihrer unbekümmerten Spielweise nicht unwesentlich zum aktuellen dritten Platz ihrer Mannschaft beigetragen.

Trainer Hans-Jürgen Kästl zeigt vor Ottobeuren Respekt: „Zwar sehe ich uns diesmal mit dem größeren Kader leicht favorisiert, aber nur wenn wir wie am letzten Samstag durchgängig 100 Prozent Leistung abrufen können. Ottobeuren ist selten mal richtig eingebrochen und verfügt über eine gute Moral, das wissen wir aus eigener Erfahrung.“

Ganz wichtig werde es sein, eine ähnlich kompakte Abwehr zu stellen, wie es gegen Fichtelgebirge nach dem Wechsel gelang. Wegen einer selbst praktizierten Pressdeckung mussten die übrigen fünf Feldspielerinnen der TSH engmaschig zu Werke gehen, was ihnen eindrucksvoll gelang.

Keine Kommentare