CSU Herzogenaurach: Über Heimat und Migration

15.2.2018, 16:35 Uhr
CSU Herzogenaurach: Über Heimat und Migration

© Foto: Oliver Koprivnjak

Wie schnell sich die Zeiten doch ändern. Ein Jahr ist es her, da lauschte die Herzogenauracher CSU-Basis am Aschermittwoch den Worten von Stefan Müller. Der Bundestagswahlkampf nahm langsam Fahrt auf. Und der Bundestagsabgeordnete Müller sprach damals viel über diesen neuen Martin Schulz, der gerade die Umfragen stürmte. 365 Tage und einige Achterbahnfahrten später hat sich die politische Realität wieder einmal grundlegend verändert.

HERZOGENAURACH – Der CSU-Ortsverein sitzt diesmal im Gasthaus Schuh in Dondörflein und lauscht der Rede von Ute Salzner. Die Bundestagswahl ist inzwischen vorbei, eine Regierung gibt es noch nicht, Martin Schulz ist dagegen Geschichte.

Die Ortsvorsitzende Antje Körner eröffnet das traditionelle Treffen mit einigen Worten über die politischen Gegner. An die FDP gerichtet, erklärt sie, Selbstdarstellung sei nicht alles. "Die SPD zerlegt sich im Bund gerade selbst", sagt die Ortsvorsitzende mit Blick auf den potenziellen Koalitionspartner. Und die AfD? Die habe im Landkreis politisch gar nichts vorzuweisen.

Anschließend ergreift Bezirksrätin Ute Salzner das Wort und referiert nicht nur ausführlich über das Behindertenteilhabegesetz, die Leistungen der Bezirkskliniken oder den Haushaltsplan, sondern nimmt auch Stellung zu den aktuellen Großereignissen der Berliner Politik.

Vor allem das nahende Mitgliedervotum der SPD-Basis stimmt sie bedenklich. "Deren Mitglieder machen gerade mal 0,5 Prozent der deutschen Bevölkerung aus", erklärt die Bezirksrätin. Dazu komme, dass auch minderjährige sowie Nicht-Deutsche ihre Stimme für oder gegen die Wiederauflage der Großen Koalition abgeben dürften.

Den Koalitionsvertrag selbst lobt Salzner hingegen, da er CSU-Positionen enthalte. "Für besonders wichtig halte ich dabei den Ausbau der Mütterrente und die Begrenzung der Zuwanderung", sagt die Christsoziale. "Außerdem bin ich froh, dass der Begriff Heimat jetzt künftig von der CSU und nicht von der AfD oder der Linkspartei interpretiert wird."

Abschließend meldet sich auch der stellvertretende Ortsvorsitzende Konrad Körner zu Wort, der noch am Nachmittag beim Politischen Aschermittwoch in Passau zugegen war, wo Markus Söder seine Rede hielt.

Der designierte Ministerpräsident in Bayern habe, laut Körner, seinen Anspruch, alleine regieren zu wollen, untermauert. "Wir sollen den Bürgern wieder zeigen, wofür wir stehen", fordert Körner. Am 14. Oktober steht die Landtagswahl an. Und man darf gespannt sein, ob und wie sich die politische Realität bis zum nächsten Aschermittwoch erneut verändert.

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