Daniel Jun schießt HEC zum ersten Etappenziel

7.1.2018, 21:17 Uhr
Daniel Jun schießt HEC zum ersten Etappenziel

© Ralf Rödel

Schon im ersten Drittel war zu sehen, warum beide Teams ganz oben in der Tabelle stehen: der HEC wegen seiner spielerischen Klasse, auch wenn mit Torjäger Ales Kreuzer und Flitzer Lukas Lenk zwei Leistungsträger weiterhin fehlten. Und die "Eispiraten" wegen ihrer Kompaktheit, Disziplin und Konterstärke.

So konnten die Alligators nie zu leichtfertig kombinieren, weil Dorfen nur auf den Fehlpass lauerte. Schon in der 1. Minute kam es zu einer solchen Situation, als die Hausherren Druck aufbauten, die Scheibe verloren und in einen Gegenangriff liefen, den Goalie Philipp Schnierstein aber vor Christian Göttlicher entschärfte.

Mit zunehmender Spieldauer wurde der Spitzenreiter aber souveräner. Zunächst waren die Abschlüsse noch zu unpräzise, aber gleich bei der ersten Überzahlsituation (11.) bewies der HEC, warum er in dieser Kategorie Nummer zwei der Liga (hinter dem HC Landsberg) ist. Zuerst verpasste Markus Babinsky im Zentrum noch denkbar knapp, dann jedoch schlug Spielertrainer Daniel Jun aus fast unmöglichem Winkel mit seiner "linken Klebe" zu und es hieß 1:0.

Den Schwung der Führung nahm das Team mit, als die Jun-Reihe das nächste Mal aufs Eis kam, traf der "Boss" erneut. Nach einem klugen Querpass von Tomas Urban tauchte er frei vor ESC-Keeper Kevin Yeingst auf, den er mit diversen Täuschungen verlud und auf 2:0 erhöhte.

Danach hätten die Alligators eigentlich den Vorsprung noch ausbauen müssen. Umso bitterer, dass etwa eine Minute vor der Pausensirene ein Konter von Dorfen erfolgreich zu Ende gefahren wurde. Goalgetter Jan Miculka ließ sich trotz Bedrängnis nicht vom Abschluss abbringen und überwand auch "Fipsi" Schnierstein.

Daniel Jun schießt HEC zum ersten Etappenziel

© Ralf Rödel

So war klar: Es würde spannend bleiben. Und das war im zweiten Drittel allen Akteuren anzumerken. Es entwickelte sich zusehends ein Abnutzungskampf mit weiterhin äußerst fairen Zweikämpfen. Immer wieder spielten sich beide Teams Chancen heraus, aber einfach wurde es ihnen dabei nicht gemacht. Die Gäste verzeichneten ihr Highlight Mitte des Drittels als Ernst Findeis aus dem Zentrum knallhart abzog, aber Schnierstein sich dazwischen warf.

Für den HEC gab es erneut mehr Torschüsse zu verzeichnen, aber ESC-Keeper Kevin Yeingst war stets auf dem Posten. Die schwerste Aufgabe stellte ihm Thilo Grau, der nach einem Traumpass von Jun freie Bahn hatte. Doch Dorfens Nummer 27 parierte grandios. So blieb dieser Durchgang torlos, die Entscheidung war vertagt.

Musste man in Durchgang zwei vergeblich auf Tore warten, rappelte es im Schlussabschnitt schon nach 41 Sekunden "in der Kiste". An der Mittellinie bekommt Petrak den Puck, fackelt nicht lange und gibt den Pass in die Schnittstelle auf Vitalij Aab - und der Ex-Nationalspieler lässt sich nicht lange bitten.

Das 3:1 zwingt die Eispiraten zu mehr Risiko, das diese in diesem "Endspiel" auch wagen. Aber diese Offensive verpufft – im Gegenteil: Der HEC setzt nach. Das 4:1 fällt aber vor allem deswegen, weil sich Yeingst bei einem Blueliner von Urban verschätzt. Die Freude währt auch nur kurz, weil Sekunden später auch Schnierstein zum zweiten Mal geschlagen ist.

In der 53. Minute hatte Ernst Findeis gleich zweimal den Anschlusstreffer auf dem Schläger, aber Schnierstein war noch einen Tick besser. Kurz darauf doppelte Überzahl für die Alligators. Das Angebot nahm der Gastgeber an. Geduldig kreiste der Puck, ehe Jun abzog. Sein drittes Tor an diesem Abend war die Entscheidung. Und verdientermaßen durfte danach HEC-Kapitän Martin Vojcak den Meisterpokal entgegennehmen.

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