Dank an Grau für grandiose Leistung

24.9.2018, 17:43 Uhr
Dank an Grau für grandiose Leistung

© Foto: Matthias Kronau

Man weiß, was passierte: Martin Grau landete nicht auf dem Podest, sondern stürzte in Berlin im Vorlauf. Trotzdem oder gerade deswegen wollte Gerald Brehm die Chance jetzt nutzen, dem Ausnahmesportler zu danken. Beim traditionellen Neujahrsempfang der Stadt im Januar sei Grau ja selten im Lande, weil er irgendwo auf der Welt trainieren müsse. Also die Lücke nutzen, wenn Martin Grau in Höchstadt ist.

Natürlich war der Sturz in Berlin bei der kleinen Ehrung gestern im Rathaus wieder Thema. Aber genau analysiert wurde nicht mehr. "Das kommt vor," meinte der Bürgermeister einfach, gerade mit Blick auf die Olympischen Spiele 2020 in Tokio sei der Sturz aber ein gutes Omen. "So etwas gehört zum Sport, nur um dann noch stärker zu werden."

Martin Grau versicherte, er habe das Missgeschick mittlerweile gut verarbeitet. Körperlich sei nichts zurückgeblieben. Nach dem Sturz sei er einige Tage "wie ein Fragezeichen" herumgelaufen, doch nach einer Woche war alles wieder zurechtgebogen. Und mental? "Eine Narbe bleibt, immerhin war es die Heim-Europameisterschaft." Aber Grau hat nicht den Eindruck, dass da "jetzt etwas falsch im Kopf programmiert ist". Ganz klar: "Ich habe es gut verkraftet."

Martin Grau, der als Sportsoldat in Erfurt wohnt, freute sich daher gestern aufrichtig nicht nur über einen Füller, den ihm der Bürgermeister schenkte, sondern vor allem über die Anerkennung, die ihm die Stadt über die Jahre gezollt habe. Ihm, aber auch allen anderen Leichtathleten im LSC Höchstadt. "Wir werden immer unterstützt, wenn’s mal irgendwo hakt", so Grau.

Deshalb habe sich Höchstadt zu einer Hochburg entwickeln können, wie sein früherer Trainer und jetziger Berater Markus Mönius betonte: "Höchstadt hat die wohl stärkste Hindernisgruppe in Deutschland."

Das Aushängeschild ist nach wie vor Martin Grau, und der Franke sieht das als Verpflichtung. Tatsächlich blickt der 26-Jährige auf Olympia 2020 in Tokio. Dann ist er, so bestätigt Markus Mönius, "im besten Alter für Hindernisläufer." Das Training wird nun schon darauf ausgerichtet.

Auch der kleine Ehrungstermin gestern muss da fast schon als Vorbereitung gelten. Mit dem Füller nämlich, so Brehm, "kannst du dann deinen Olympiasieg unterschreiben."

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