Das Höchstadter Altstadtfest mittelalterlich eröffnet

30.8.2014, 09:00 Uhr
Mit Trommel und Flöten hat das 30. Altstadtfest in Höchstadt begonnen.

© Ralf Rödel Mit Trommel und Flöten hat das 30. Altstadtfest in Höchstadt begonnen.

Die Höchstadter sind ein wildes Volk. Der eine soll eine Jungfrau geschändet haben, ein anderer in Aisch geschissen und ein dritter Bier gepanscht haben. Die Eröffnung des Altstadtfestes nahmen die Musketiere und die Theatergruppe des Heimatvereins zum Anlass, um für Recht und Ordnung in der schönen Stadt zu sorgen.

Gefesselt schleppten die Musketiere und Türmer, allen voran zweiter Bürgermeister Günter Schulz und Hauptmann Peter Lorz, die Huren, Gaukler und Betrüger zum Schlosshof, um sie zu richten. Die Strafen: Hände abhacken, Köpfen oder Hängen.

Selbst für Bürgermeister Brehm forderten sie Todesstrafe. Die Anklage nicht minder schwer: Er soll sein Haus aus Steuergeldern bezahlt und die Gartenmauer aus ergaunerten Steinen des Zwickturms gebaut haben.

Ein schwarz maskierter Henker, mit einem Plastikkopf im Korb, stand plötzlich neben Brehm, das Richtbeil schon in der Hand. „Ich bin unschuldig“, brüllte er. „Wir wollen keine Denunzianten in Höchstadt!“ Auch wenn keine Köpfe rollten – ungeschoren kam an diesem Abend keiner davon. Der eine musste das verdreckte Aischwasser trinken, der andere die Jungfrau ehelichen. Die beste Strafe erwartete Brehm: Er musste 100 Liter Freibier ausgeben. Drei Schläge und schon floss das Bier aus dem Faß.

Freilich fehlte auch bei diesem Fest das traditionelle Schießen der Schützengilde nicht: Um 18.32 Uhr donnerten die ersten Böller.

Nach dem lauten Kanonenknall: Trommelwirbel und Flöten spiel. In seinen gelb-blauen Gewändern zog der Spielmannszug durch die Stadt. Der Beginn eines rauschenden Festes also, mit mehreren Bühnen, etlichen Essensbuden und Zelten. Heute wird munter weitergefeiert.

 

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