Das perfekte Verbrechen in Herzogenaurach

3.3.2017, 11:55 Uhr
Das perfekte Verbrechen in Herzogenaurach

© Foto: Edgar Pfrogner

Verzweifelt kommt Alvin Struck (David Nedoschill) zur Polizei. Inständig bittet er die Kommissarin (Julia Wittmann), ihn in Schutzhaft zu nehmen, da er im Begriff sei, das perfekte Verbrechen zu begehen. Dem Wunsch kann die Kommissarin freilich nicht entsprechen, schließlich hat Struck nichts verbrochen. Noch nicht . . .

Als jedoch am darauffolgenden Tag genau das Verbrechen begangen wird, das Struck prophezeite, gerät er natürlich ins Fadenkreuz der Ermittlungen. Doch Struck beteuert vor Gericht seine Unschuld.

Es geht um Geld, viel Geld. Um einen Verräter. Und um Mord. Der Zuschauer wird auf falsche Fährten geführt, jeder ist einmal verdächtig, und am Ende kommt doch alles ganz anders. Das bringen die Oberstufenschüler mit Engagement und Spielfreude launig auf die Bühne. Die verschiedenen Ebenen des Bühnenbildes dienen den verschiedenen Personengruppen als Spielfläche. So treten im Zentrum beispielsweise die Polizisten in Aktion, Gerichtsszenen spielen auf der hufeisenförmigen Erhöhung. Auch zeitlich gibt es verschiedene "Ebenen": Neben Rückblenden haben sich die Schüler dafür entschieden, die Personengruppen auch in verschiedenen Epochen anzusiedeln. Das machen sie durch ihre Kostüme deutlich. So trägt etwa Ede Bollmann (Eric Seuberth) eine übergroße Jeansjacke und eine Perücke im Stil der 1980er Jahre.

Eigentlich spielt das Stück nämlich in den 1930er Jahren. Das fanden die Schauspieler jedoch zu langweilig und kamen deshalb auf die Idee, verschiedene Jahrzehnte von 1930 bis heute abzubilden. "Damit konnten wir den Charakteren noch mehr Tiefe verleihen", so Eric Seuberth. "Und wir wollten auch ausdrücken, dass die Handlung zu jeder Zeit passieren könnte."

Ein besonderer Coup der Inszenierung: Im Hintergrund der Bühne befindet sich eine kleine, erhöhte Plattform. Hier verkörpert Vincent von Jagemann quasi die Gedankenwelt des Protagonisten Alvin Struck. Dessen Schauspieler ist ganz in schwarz gekleidet, seine "Gedanken" als Kontrast dazu ganz in weiß.

Das komplexe Kriminalstück ist durchaus eine Herausforderung, auch für die drei Regisseure. Lehrer Peter Vogel, Theaterpädagogin Dagmar Leifert und die ehemalige Schülerin und jetzt Studentin Ute Docter arbeiten während der Faschingsferien intensiv mit den 18 Schauspielerinnen und Schauspielern an dem Stück, das zirka 80 Minuten dauern wird.

Die Entscheidung, "Die schwarze Lilie" zu inszenieren, wurde übrigens ganz demokratisch gefällt. "Uns hat die Handlung gereizt", erzählt Eric Seuberth. "Vor allem die Idee eines perfekt geplanten Verbrechens und die Frage, ob man einen potenziellen Verbrecher schon vorsorglich einsperren darf." Die vielen inhaltlichen Wendungen sowie die spannende Auflösung seien weitere Gründe gewesen.

Auch die Rollenbesetzung wurde gemeinsam im Gremium vorgenommen. "Fast jeder hat auch die Rolle bekommen, die er oder sie wollte", so Eric Seuberth.

Das Ergebnis lässt sich am 10., 11. und 12. März, jeweils um 20 Uhr (Einlass ab 19.30 Uhr) in der Aula des Gymnasiums bestaunen. Karten gibt es im Vorverkauf ab kommenden Montag für 6 Euro (ermäßigt 4 Euro) im Gymnasium und bei Schreibwaren Ellwanger. Restkarten werden an der Abendkasse verkauft.

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