"Das Team hat es sich verdient"

30.3.2015, 17:29 Uhr

© Fotos: Christian Flemming

HÖCHSTADT — Und daher wünscht sich der Sportliche Leiter des HEC für den kommenden Donnerstag (20 Uhr) ein ausverkauftes Eisstadion: „Diese Mannschaft hat es einfach verdient. Sie spielt womöglich die sensationellste Saison der Vereinsgeschichte. Wir haben nicht den größten Kader, wir haben nicht den teuersten Kader, aber wir sind das beste Team. Die Jungs haben sich alles erarbeitet, jeden einzelnen Sieg.“

Schobert vergleicht – obwohl er weiß, das Vergleiche immer hinken – die aktuellen Alligators mit dem Bayernligameisterteam von 2006 und den Fußballern des FC Bayern München. Da sei es keine Überraschung, mit einem herausragenden Kader einen Titel einzuheimsen, weil einfach die adäquaten Gegner fehlten.

Für den Sieg in Lindau nur knapp zwei Tage nach der frustrierenden 0:4-Heimschlappe am Freitag (übrigens die einzige „Nullnummer“ des HEC in der ganzen Saison) hat er durchaus eine Erklärung. Denn wie der Lindauer Coach Sebastian Buchwieser bei den Seinen hat auch Schobert nur „wild entschlossene“ Mienen in der Kabine bei den Alligators gesehen: „Da waren sich alle einig, dass wir uns nicht so aus einer ansonsten herausragenden Saison verabschieden wollten. Und jeder war bereit, dafür alles zu geben.“

Momentum gekippt

Natürlich sei das Momentum auf Seiten der Islanders gewesen, aber die Höchstadter hätten – wie so oft in diesem Winter – die richtige Reaktion gezeigt. Um so komplizierter die Ausgangslage und um so aussichtsloser die Mission erschien, desto fokussierter sei man zu Werke gegangen.

Genauso sei es am Sonntagabend gewesen. Und möglicherweise seien die Lindauer vor eigenem Publikum und mit dem Gedanken an die mögliche Meisterschaftsfeier danach im Kopf ähnlich blockiert gewesen wie die Alligators am Freitag: „Wenn da im ganzen Stadion Klatschpappen mit der Aufschrift ,So sehen Meister aus‘ verteilt werden, bin ich immer skeptisch. Jetzt haben wir ihnen die Party vermasselt – und das Momentum ist wieder leicht in unsere Richtung gekippt.“

Doch Prognosen lassen sich in dieser Best-of-Five-Serie unmöglich treffen, die bislang schon einige skurrile Wendungen genommen hat. Daher will Schobert jetzt alle Konzentration auf den Donnerstag richten und unnötigen Ballast von der Mannschaft nehmen.

Dazu zählt er auch die Frage, ob nach dem eventuellen Gewinn der Bayerischen Meisterschaft noch ein Duell mit dem Meister der Regionalliga Süd-West wartet, ehe man auch den Aufstieg feiern darf. Natürlich stehe dieser Vergleich offiziell in der Ausschreibung, aber in den vergangenen Jahren hätten die Eisbären Heilbronn als Abomeister im Ländle stets auf die Aufstiegschance verzichtet. Aus gutem Grund, wie Schobert meint: Schließlich gebe es mit den Heilbronner Falken ein DEL2-Team in der Stadt und eben nur ein Stadion. Ob sich da die Termine für zwei höherklassige Klubs koordinieren lassen, scheint für ihn fraglich. Natürlich sei der HEC-Vorstand an den Verband (in diesem Fall den DEB) heran getreten um die Details zu klären. Aber jetzt warte erst einmal die Mission „Spiel 5“ . . .

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