Daycation-Festival in Höchstadt begeisterte Besucher

28.6.2015, 12:08 Uhr
Beste Stimmung trotz Riesengewitter und Starkregen beim Daycation-Festival in Höchstadt.

© Michael Müller Beste Stimmung trotz Riesengewitter und Starkregen beim Daycation-Festival in Höchstadt.

Und ja, es funktioniert. Auch wenn der unfreundlich dunkelgraue Himmel den Nachmittag über immer wieder Nieselregen schickt, der ab und an von einem heftigen Platzregen aufgelockert wird. „Jetzt heul nicht wegen dem Regen, du bist eh gleich wieder nass vom Tanzen“, ist jedenfalls das unerschütterliche Motto der Feierwilligen, die im Shuttlebus vom Parkplatz im Aischgrund zum Festivalgelände fahren. 

Ein bisschen bizarr wirkt es, wenn die bis ins letzte Blütenhaarbanddetail sorgfältig für den Strandurlaub gekleideten Menschen durch die kühle, verregnete fränkische Kleinstadt kutschiert werden.  Aber der Zauber der Daycation fängt an zu wirken, sobald sich die Bustüren öffnen und die ersten wummernden Bässe zu hören sind - wie von selbst heben sich die Köpfe und Mundwinkel und die Beine fangen an zu tanzen. 



Auch wenn der direkte Weg für die meisten Nachmittagsgäste erst einmal unter oder in irgendeinen Unterstand führt, bis sich Regen gegen 19 Uhr endlich verabschiedet. Gut für die Djs im überdachten Techonoid-Floor.

Humor und Spaß sind ein Schlüsselthemen des Daycationfestivals. Die Besucher sind ein gut gelauntes, pfützentanzendes Völkchen. Nur wenige sind alt genug, um bei der ersten Loveparade schon dabei gewesen zu sein; die meisten haben sich von der Programmplanung bis zum Outfit gründlich vorbereitet, der Dresscode ist klar „Strandparty auf Ibiza“.

Auffallen ist schwierig

Nackte Haut, Ganzkörperplüschbärenanzüge, aufblasbare Pferde, Indianerkostüme samt Bemalung - alles schon gesehen. Fleckenloses Reinweiß noch um Mitternacht oder praktische Funktionskleidung für schlechtes Wetter wären die einzige Möglichkeit, aus der Menge herauszustechen.



Die Sonne bahnte sich dann doch irgendwann den Weg durch die Wolken und das Partygeschehen verlagerte sich wieder aus dem Innenraum des Techonoidfloor nach draußen auf die Sun&Stars Mainstage. Eine Bühne wie ein erwachsen gewordener Kinderspielplatz, mit überdimensionalen Türmchen, Blümchen und Fähnchen, die immer wieder fast im Dunst der Nebelmaschinen, Flammenwerfer und Konfettiregen verschwinden.

Szenegrößen unter den DJs

Davor tanzt ein bestens gelauntes Publikum, dass sich willig von Szenegrößen wie Ricardo Rodriguez (der auch die offizielle Daycation Hymne geschrieben hat), MakJ, Julezz und Mikael Weermets zum Mitsingen, Klatschen und Hüpfen animieren lässt.

Auffälliger Unterschied zu anderen Musikfestivals: kaum ein Smartphone blockiert den Blick auf die Bühne. Sobald die notwendigen Selvies geknipst und alle Freunde gefunden sind, konzentrieren sich die Elektrojünger wirklich auf die Musik und vor allem das Tanzen.

Die Polizei hatte zumeist ebenfalls einen schönen Tag, auch wenn der ein oder andere Festivalsbesucher aus der Reihe tanzte. Mehr darüber lesen in unserem Beitrag "Unwetter und Betrunkene: Daycation aus Sicht der Polizei".

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