Deftiger Dämpfer für die Alligators

16.3.2018, 22:30 Uhr
Deftiger Dämpfer für die Alligators

© Foto: Jürgen Hauke

In der Saison 2014/15 hatte das Duell HEC - EVL die Massen elektrisiert, damals hatten die Islanders im fünften und entscheidenden Finale um die Bayernligameisterschaft den Pokal aus der Höhle der Alligators entführt.

Das Spiel am Freitag war ja von der Brisanz nicht ganz mit der Serie von vor drei Jahren zu vergleichen, aber die Alligators hätten schon gerne Revanche genommen, auch wenn mit Marc Roth und Max Cejka zwei zuletzt starke Akteure fehlten.

Anfangs sah es auch gut aus. Die erste HEC-Reihe setzte zwar noch etwas halbherzig zum ersten Angriff an, mit dem Auftreten der zweiten Höchstad-ter Reihe brannte es dann bereits lichterloh vor dem Lindauer Tor. Doch die Gäste prüften ihrerseits kurz darauf Carsten Metz, der wieder einmal einen Einsatz bekam, zum ersten Mal. Insgesamt aber waren die Alligators im Anfangsdrittel bissiger.

Skurriles Führungstor

Skurril war dann jedoch der Höchstadter Führungstreffer: Oleg Seibel spielte einen Pass von hinterm Tor, Gäste-Goalie David Zabolotny manövrierte sich den Puck selbst ins eigene Tor. Der Assist kam von Thilo Grau, der sich diesmal wieder mit Daniel Tratz in der dritten Angriffsreihe abwechselte.

Nach einem Schuss von André Lenk, der knapp über die Latte ging feierten die Lindauer in der 13. Minuten ihren vermeintlichen Ausgleichstreffer, aber der Schiedsrichter gibt das Tor nach Rücksprache mit seinem Linesman nicht, weil ein Lindauer mit der Hand dran war – das hatte fast alle im Stadion auch so gesehen.

Die letzte Minuten des Drittels gehörten dem HEC-Starduo Vitalij Aab und Michal Petrak. Die beiden Topstürmer versuchten es mehrfach, blieben aber trotz bester Gelegenheit ohne Erfolgserlebnis.

Dennoch gingen die Alligators mit einer verdienten Führung in die Pause, auch wenn die Partie insgesamt ausgeglichen war. Nur zeigten die Gastgeber bis dahin mehr Zug zum Tor als die Lindauer.

Das sollte sich jedoch ändern. Die Männer vom Bodensee schalteten nun einen Gang hoch, erspielten sich jetzt ein Chancenplus, Ärgerlich für den HEC jedoch der Ausgleichstreffer: Endlich hatte man sich eine Überzahlsituation erspielt, da kassierte man mit einem Mann mehr auf dem Eis das 1:1, als Jeffrey Smith nach einem Höchstadter Scheibenverlust auf und davon rannte und auch Metz verlud.

Hart gekämpft

Fünf Minuten später saßen mit Lukas Lenk und Markus Babinsky gleich zwei Alligators auf der Strafbank. Die doppelte Unterzahl konnten Petrak, Stütz und Urban zunächst noch verteidigen, kurz danach fiel aber doch das Führungstor für den EVL durch Simon Klingler.

Und das reichte den Islanders noch nicht: Knapp drei Minuten vor der Sirene nutzte Marco Miller einen Patzer von Carsten Metz, der den Puck vom Tor wegspielen wollte und den Gästestürmer maßgerecht bediente. Nun ging der etatmäßige Keeper Philipp Schnierstein zwischen die Pfosten. Eine letzte Riesenchance von André Lenk vereitelte Zabolotny.

Nun war es an den Gastgebern, eine Reaktion zu zeigen. Doch kam nicht allzuviel, obwohl dem Team mangelndes Engagement nicht vorzuwerfen war. Aber die Scheibe wollte nicht ins Tor, im Gegenteil: Die Schwaben legten sogar noch das 4:1 drauf.

Spielertrainer Daniel Jun sah sich gezwungen, angesichts des großen Rückstands bei einer Lindauer Strafzeit schon fünf Minuten seinen Goalie Schnierstein vom Eis zu nehmen – was blieb ihm auch übrig. Von Erfolg gekrönt war auch diese Maßnahme nicht. Denn in der 58. Minute machte Michal Mlynek mit einem Empty-Net-Goal alles klar. zu allem Überfluss ging 21 Sekunden vor Schluss noch eine Plexiglasscheibe zu Bruch, was die Leiden der Alligators und ihrer Fans noch in die Länge zog.

Nun muss eine deutliche Leistungssteigerung her, wollen die Höchstadter noch ein zweites Heimspiel erzwingen und die bisher so erfolgreiche Saison nicht am Sonntag in Lindau beenden.

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