Denkmalprämierung: Die Preisträger in Erlangen-Höchstadt 2018

24.3.2018, 06:00 Uhr
Heroldsberg wird durch das einzigartige Ensemble von insgesamt vier Herrensitzen der Nürnberger Patrizierfamilie Geuder geprägt. Das sogenannte „Weiße Schloss“ entstand anstelle eines im Zweiten Markgrafenkrieg 1552 zerstörten Vorgängerbaus zwischen 1565 und 1587. Es präsentiert sich als dreigeschossiger Satteldachbau mit Schopfwalm. Ein polygonaler Treppenturm wurde während einer barocken Umbauphase im 18. Jahrhundert angefügt, bei der auch im Inneren die Raumstruktur geändert und u. a. ein repräsentativer Saal eingerichtet wurde.
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Heroldsberg, Kirchenweg 4: Weißes Schloss

Heroldsberg wird durch das einzigartige Ensemble von insgesamt vier Herrensitzen der Nürnberger Patrizierfamilie Geuder geprägt. Das sogenannte „Weiße Schloss“ entstand anstelle eines im Zweiten Markgrafenkrieg 1552 zerstörten Vorgängerbaus zwischen 1565 und 1587. Es präsentiert sich als dreigeschossiger Satteldachbau mit Schopfwalm. Ein polygonaler Treppenturm wurde während einer barocken Umbauphase im 18. Jahrhundert angefügt, bei der auch im Inneren die Raumstruktur geändert und u. a. ein repräsentativer Saal eingerichtet wurde. © Julia Krieger

Mit erheblicher und intensiver Unterstützung der Kulturfreunde Heroldsberg führte die Stadt Heroldsberg 2014 bis 2017 eine umfassende Sanierungsmaßnahme durch. Durch baubegleitende Untersuchungen gewann man tiefergehende Erkenntnissen über die Entstehungsgeschichte, die Raumaufteilung und die Konstruktionsweise des Herrensitzes. Die baulichen Veränderungen der Barockzeit sowie die Eingriffe, die nach 1928 infolge der Nutzungsänderung vom Herrensitz zum Rathaus vorgenommen worden waren, können nun nachvollzogen werden.
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Heroldsberg, Kirchenweg 4: Weißes Schloss

Mit erheblicher und intensiver Unterstützung der Kulturfreunde Heroldsberg führte die Stadt Heroldsberg 2014 bis 2017 eine umfassende Sanierungsmaßnahme durch. Durch baubegleitende Untersuchungen gewann man tiefergehende Erkenntnissen über die Entstehungsgeschichte, die Raumaufteilung und die Konstruktionsweise des Herrensitzes. Die baulichen Veränderungen der Barockzeit sowie die Eingriffe, die nach 1928 infolge der Nutzungsänderung vom Herrensitz zum Rathaus vorgenommen worden waren, können nun nachvollzogen werden. © Julia Krieger

Die Wand- und Deckenkonstruktionen hat man gesichert und instandgesetzt. Defekte Tragwerkselemente wurden fachmännisch repariert und ertüchtigt. Die Fassadengestaltung mit Putz, Farbigkeit und den neuen Fenstern (inklusive der Fensterläden) orientiert sich am barocken Befund. Da das Gebäude künftig als Veranstaltungsort, Örtlichkeit für Trauungen und nicht zuletzt als Museum dient, mussten die zahlreiche Vorschriften umgesetzt und Anpassungen vorgenommen werden. Der neu angebaute Treppen- und Aufzugsturm setzt sich in Material und Konstruktion zwar sichtbar vom historischen Bestand ab, beeinträchtigt aber die Hauptansicht des Weißen Schlosses nicht.
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Lonnerstadt, Mühlgasse 39: Wohnhaus eines Mühlengehöfts

Die Wand- und Deckenkonstruktionen hat man gesichert und instandgesetzt. Defekte Tragwerkselemente wurden fachmännisch repariert und ertüchtigt. Die Fassadengestaltung mit Putz, Farbigkeit und den neuen Fenstern (inklusive der Fensterläden) orientiert sich am barocken Befund. Da das Gebäude künftig als Veranstaltungsort, Örtlichkeit für Trauungen und nicht zuletzt als Museum dient, mussten die zahlreiche Vorschriften umgesetzt und Anpassungen vorgenommen werden. Der neu angebaute Treppen- und Aufzugsturm setzt sich in Material und Konstruktion zwar sichtbar vom historischen Bestand ab, beeinträchtigt aber die Hauptansicht des Weißen Schlosses nicht. © Julia Krieger

Die erstmals 1440 erwähnte Mühle von Lonnerstadt besteht aus einem Wohnhaus (bez. 1695), der Mühle und weiteren Nebenbauten. Das Wohngebäude, ein zweigeschossiger, verputzter Massivbau mit Fachwerkobergeschoss und Satteldach, stammt aus der Barockzeit. Es verdeutlicht den großen Repräsentationswillen des Bauherrn (vermutlich Hans Schering). Auf ihn verweisen die Initialen auf der giebelseitigen Schauseite und dem Schlussstein des zeitgleich entstandenen, rustizierten Torbogens der Hofeinfahrt. Dieser Rundbogen verbindet das Wohnhaus mit dem Mühlengebäude, das 1861 anstelle eines Vorgängerbaus errichtet wurde.
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Lonnerstadt, Mühlgasse 39: Wohnhaus eines Mühlengehöfts

Die erstmals 1440 erwähnte Mühle von Lonnerstadt besteht aus einem Wohnhaus (bez. 1695), der Mühle und weiteren Nebenbauten. Das Wohngebäude, ein zweigeschossiger, verputzter Massivbau mit Fachwerkobergeschoss und Satteldach, stammt aus der Barockzeit. Es verdeutlicht den großen Repräsentationswillen des Bauherrn (vermutlich Hans Schering). Auf ihn verweisen die Initialen auf der giebelseitigen Schauseite und dem Schlussstein des zeitgleich entstandenen, rustizierten Torbogens der Hofeinfahrt. Dieser Rundbogen verbindet das Wohnhaus mit dem Mühlengebäude, das 1861 anstelle eines Vorgängerbaus errichtet wurde. © Julia Krieger

Vor einigen Jahren hatten die heutigen Eigentümer des Wohnhauses bereits das Mühlengebäude erworben und vorbildlich saniert. Nach dem Ableben der letzten Müllerin konnten sie auch das übrige Anwesen übernehmen. Die gleiche Fürsorge, die sie bereits bei der 2011 prämierten Sanierung des Mühlengebäudes an den Tag gelegt hatten, brachten Sie nun auch dem Wohngebäude entgegen. Die von 2013 bis 2016 mit enormer Eigenleistung und auf denkmalpflegerisch höchstem Niveau durchgeführten Maßnahme beinhaltete eine Fülle unterschiedlichster Arbeiten.
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Lonnerstadt, Mühlgasse 39: Wohnhaus eines Mühlengehöfts

Vor einigen Jahren hatten die heutigen Eigentümer des Wohnhauses bereits das Mühlengebäude erworben und vorbildlich saniert. Nach dem Ableben der letzten Müllerin konnten sie auch das übrige Anwesen übernehmen. Die gleiche Fürsorge, die sie bereits bei der 2011 prämierten Sanierung des Mühlengebäudes an den Tag gelegt hatten, brachten Sie nun auch dem Wohngebäude entgegen. Die von 2013 bis 2016 mit enormer Eigenleistung und auf denkmalpflegerisch höchstem Niveau durchgeführten Maßnahme beinhaltete eine Fülle unterschiedlichster Arbeiten. © Julia Krieger

Nachdem das Gebäude ausgeräumt war, konnten die Schäden am maroden Mauerwerk und an der Statik des Dachstuhls festgestellt und behoben werden. Hofseitig hat man das Giebelfachwerk freigelegt, ebenso das Fachwerk auf der Gartenseite. Die Putzfassaden wurde nach dem Befund des 19. Jahrhunderts saniert. Die aus der gleichen Zeit stammenden und eingelagerten Fenster konnten aufgearbeitet bzw. durch einen Schreiner perfekt rekonstruiert werden. Überall zeigt sich dieser sensible Umgang mit noch bestehender Ausstattung, die möglichst weiterverwendet wurde. Neuzeitliche Bodenbeläge und Deckenverkleidungen hat man hingegen rückgebaut. Im ehemaligen Stallbereich, dessen abgesackte Decke zunächst hydraulisch angehoben werden musste, wurde die Küche eingerichtet.
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Lonnerstadt, Mühlgasse 39: Wohnhaus eines Mühlengehöfts

Nachdem das Gebäude ausgeräumt war, konnten die Schäden am maroden Mauerwerk und an der Statik des Dachstuhls festgestellt und behoben werden. Hofseitig hat man das Giebelfachwerk freigelegt, ebenso das Fachwerk auf der Gartenseite. Die Putzfassaden wurde nach dem Befund des 19. Jahrhunderts saniert. Die aus der gleichen Zeit stammenden und eingelagerten Fenster konnten aufgearbeitet bzw. durch einen Schreiner perfekt rekonstruiert werden. Überall zeigt sich dieser sensible Umgang mit noch bestehender Ausstattung, die möglichst weiterverwendet wurde. Neuzeitliche Bodenbeläge und Deckenverkleidungen hat man hingegen rückgebaut. Im ehemaligen Stallbereich, dessen abgesackte Decke zunächst hydraulisch angehoben werden musste, wurde die Küche eingerichtet. © Julia Krieger

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