HSG-Handballer schlagen Herzogenaurach im Pokalfinale

27.4.2015, 19:10 Uhr
HSG-Handballer schlagen Herzogenaurach im Pokalfinale

© Ralf Rödel

Die beiden Teams aus dem Landkreis lieferten sich eine extrem spannende Begegnung, die erst im Siebenmeterschießen entschieden wurde. Endstand: 32:31 (27:27) für die HSG.

Im Halbfinale hatten die Niederlindacher den ambitionierten Ostbayerischen HC (ein neuer Verein, der nach eigenen Angaben in nur fünf Jahren zum „bayerischen Spitzenverein“ avancieren wolle), dank eines bärenstarken Max Willert mit 25:21 aus dem Weg geräumt, die ersatzgeschwächt angetretene TSH schlug den Ligarivalen HSG Nabburg/Schwarzenfeld dank einer starken Defensivleistung mit 21:19 aus dem Feld.

TSH mit Frühstart

Damit kam es im Finale erneut zum Derby – obwohl die Herzogenauracher nominell zwar als zweite Mannschaft antraten, allerdings mit der „Ersten“ aufliefen. So gab es bereits das dritte Aufeinandertreffen der Saison, wobei die HSG bereits beide Ligapartien für sich entschieden hatte.

Aber anders als in den BOL-Spielen waren es hier zunächst die Herzogenauracher, die groß aufspielten. Dabei fehlten mit Thomas Josnik, Jannik Benz, Peter Haberzettl, Marco Loncar, Jonas Hirning, Jürgen Wonner und Spielertrainer Ingo Kundmüller etliche Leistungsträger. Die HSG fand nicht in die Partie und scheiterte im Angriff immer wieder mit halbherzigen Abschlüssen am gut aufgelegten Martin Manz im Tor der Herzogenauracher. Die TSH nutzte dies, um sich über 5:1 bis auf 9:2 abzusetzen. Auch eine frühe HSG-Auszeit unterbrach diesen Spielfluss nicht, doch nach und nach kam das Team besser ins Spiel und konnte etwas verkürzen.

Immer wieder zeigte Roland Schumann im Tor seine Klasse, doch dabei musste er auf Unterstützung von seinen Vordermännern fast gänzlich verzichten. So trennten sich die Teams mit 19:14 zur Halbzeit.

Zwar schmolz dieser Vorsprung zu Beginn des zweiten Durchgangs auf zwei Tore Unterschied an. Dennoch präsentierten sich die Schuhstädter äußerst diszipliniert und drückten dem Spiel weiterhin ihren Stempel auf. Erst in den letzten zehn Minuten mussten sie mangelnden Wechselmöglichkeiten und dem immer stärker werdenden Kampfgeist der HSG Tribut zollen. So hatte Philipp Wolf an diesem Wochenende beispielsweise eine hundertminütige Spielzeit in den Knochen. Und auch auf den anderen Positionen gab es nur wenige Variationsmöglichkeiten.

Dennoch sah es zehn Minuten vor dem Ende so aus, als könnten die Herzogenauracher die Führung ins Ziel bringen, zu hoch war der Verschleiß auch bei den HSG-Akteuren. So brachte Coach Hauer den an der Schulter verletzten Erhardt kurz vor Schluss, der dann aber richtig aufdrehte und mit zwei schnellen Treffern kurz vor dem Ende wieder ausgleichen konnte (26:26). Zehn Sekunden vor Anpfiff lag die TSH – in einem fairen und unterhaltsamen Spiel – mit einem Treffer in Front und musste einen weiteren HSG-Angriff verteidigen. Ingo Forstner setzte sich durch, doch sein Wurf landete am Innenpfosten. Von dort prallte er zu Willert, der mit einem ersten Versuch an Manz scheiterte, im zweiten Nachsetzen den Ball aber ins Tor „boxte.“

Damit retteten sich die Niederlindacher ins Siebenmeterwerfen. Nach jeweils fünf Schützen stand es immer noch unentschieden. Aber nun war es Torhüter Thomas Hutzler, der den nächsten TSH-Wurf mit einer schnellen Fußabwehr parieren konnte, so dass es erneut an Willert lag, die Entscheidung zu besorgen. Mit einem feinen Wurf aus dem Handgelenk ließ er keine Zweifel aufkommen und brachte den Ball sicher im Tor unter. Die HSG hatte den Pokal, obwohl sie in der regulären Spielzeit nicht einmal in Führung gelegen hatte.

HSG: Schumann, Hutzler; Erhardt 0 Tore gegen OHC/2 gegen die TSH, Forstner 2/4, Stübinger 4/2, Jonas 0/5, Willert 7/4, Schmieding 6/4, Gumbert, Rühl 0/2, Hauer 3/2, Rowold 3/2.

TSH: Kammerer, Schauer, Manz; Hübner 0 Tore gegen Nabburg/5 gegen die HSG, Janson 1/1, Kaltenhäuser, P. Wolf 8/8, M. Wolf 1/1, Hentschke 5/5, Hettchen 4/4, Neumann 0/1, Theiss 2/2.

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