"Der Duft von damals muss einem entgegenströmen"

19.10.2016, 17:25 Uhr

© Leo Hildel

Der Mann mit den langen weißen Haaren, war u. a. gekommen, um den neuen Alfa probezufahren. „Mister Rote Sau“ lautete früher sein Spitzname, was mit dem von dem Tuner AMG zum 6,8-Liter-Rennwagen umgebauten roten Mercedes 300 SEL 6,3 zusammenhing.

Beim 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps gelang ihm zusammen mit Hans Heyer ein Achtungserfolg, als sie sich den 2. Gesamtplatz und den Klassensieg der Division 3 holten.

1970 siegte Schickentanz mit Hans-Joachim Stuck beim ersten 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring auf einem BMW 2002 TI und feierte den ersten Gesamtsieg.

Der 1944 in Coesfeld geborene Schickentanz ist heute quasi Berater und Türöffner für Michael Rosenberger und Heiner Kirchkampf, wobei ersterer Partner und Mitbegründer eines Family Office ist. Für ausgewählte und besondere Kunden werden u. a. auch Autos besorgt, die zwar auch gefahren, aber in erster Linie zur Geldanlage dienen. Die müssen aber oft, wie bereits erwähnt, wieder auf Vordermann gebracht oder von Grund auf neu gebaut werden.

Hierfür werden spezielle Werkstätten gebraucht, in denen Leute arbeiten, die in der Brance als Exoten eingestuft werden. Und dazu gehört auch der Höchstadter Maximilian Dittrich. Der gelernte Kfz-Technikermeister und Betriebswirt (HWK) hatte und hat schon immer eine ganz besondere Leidenschaft für Automobile, arbeitete bis zu seinem Studium bei Ferrari und einem Sportwagenbetrieb in München. Seit Februar dieses Jahres betreut er mit seinem Team, bestehend aus Karosseriebauer und Oldtimerspezialisten Kunden aus dem In- und Ausland.

Das Spezielle ist erwünscht

Am Rande der Präsentation des neuen Alfa erzählte Michael Rosenberger, dass es nicht wenige Interessenten gebe, die nicht unbedingt einen blitzblank aufpolierten Oldtimer bevorzugen. Diejenigen, die sich solche Fahrzeuge zulegten, setzten nicht unbedingt nur auf das Alte, sondern mehr aufs Spezielle. Und da kann das Auto durchaus auch mal etwas Patina angesetzt haben.

„Wenn man die Fahrzeugtür öffnet, dann möchte man die frühere Zeit authentisch einatmen und dazu muss einem der Duft von damals entgegenströmen“, sagt Rosenberger.

Einen solchen Fahrzeugtyp verkörpert bei Medbach-Classic z. B. ein alter Borgward aus dem Jahr 1960, der zwar nicht das teuerste Exemplar ist, wenn man zum Vergleich an Jaguar XK 140 heranzieht, an dem im Moment geschraubt wird, aber der doch sehr begehrt ist. Interessant zu wissen ist auch, dass in den speziellen Werkstätten auch modernste Technik in Oldtimer eingebaut wird — was vom jeweiligen Wunsch und natürlich auch vom Geldbeutel des Kunden abhängt.

Keine Kommentare