Der große Torbogen kommt zu neuen Ehren

25.7.2014, 16:52 Uhr
Der große Torbogen kommt zu neuen Ehren

© Privat

Das halbrunde Schild mit der Aufschrift „Herzo Artillery Base“ lagerte jahrelang in Garagen. Doch im Zuge der Grünzuggestaltung auf der Herzo Base wird das Schild bald neu aufgestellt, rund 300 Meter von seinem ursprünglichen Standort am Eingang der Kaserne.

Das Büro WGF-Landschaftsarchitekten aus Nürnberg hat einen Entwurf geliefert, der im Kulturausschuss am Donnerstag einhellig begrüßt wurde. Der Torbogen wird nicht nur einfach in der Landschaft stehen. Bänke werden aufgestellt, und vor allem: Eine Reihe von Schautafeln werden die wechselvolle Geschichte der Herzo Base erzählen. Damit kann der Punkt auch ein Ziel für Schulklassen werden.

Die Ausschussmitglieder stimmten einhellig für den Entwurf. Er animiert zum Anhalten und Verweilen, überfrachtet aber auch nicht den öffentlichen Raum, so Bürgermeister German Hacker.

Die Diskussion war auch Anlass für manche Ausschussmitglieder, in Erinnerungen zu schwelgen an die Zeit, als auf der Herzo Base die US-Armee das Kommando hatte. Was einigen bei den hohen Temperaturen im Sitzungssaal sofort einfiel: die großen VanilleSofteis-Becher der Amis.

Die Geschichte der amerikanischen Truppen in Herzogenaurach hatte am 16. April 1945 begonnen. Einheiten der 42. US-Infanterie-Division hatte kampflos die Stadt besetzt. Es entwickelte sich in der Folgezeit ein auch vom jeweiligen Zeitgeist geprägtes Verhältnis mit den Amerikanern, das zwischen „Besatzer“ und „Beschützer“ hin- und herschwankte. Gotthard Lohmaier schreibt in dem Stadtbuch Herzogenaurach von 2002: „Der freiwillige Abzug von US-Truppen aus Europa stoppten den wachsenden Unmut und verhinderten eine drohende Entfremdung.“ Am 31. Juli 1992 war „Großer Zapfenstreich“, das Sternenbanner wurde eingeholt. Es blieb – der große Torbogen.mk

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