Der Karpfen als Chance: Student analysiert Entwicklung

11.12.2016, 09:00 Uhr
Der Karpfen als Chance: Student analysiert Entwicklung

© Paul Neudörfer

Der Impuls kam vom Gaumen. Als David Spenger in Buch bei Weisendorf einen Karpfen verspeist, hat er die Idee, sich in seiner Abschlussarbeit an der Uni Eichstätt dem Aischgründer Fisch zu widmen. Genauer gesagt stellt der 23-Jährige sich die Frage, wie sich die Symbolkraft des Karpfens nutzen lässt für eine nachhaltige Regionalentwicklung im Aischgrund und in der Stadt Höchstadt.

Um den Fisch ins Netz zu bekommen, hat der 23-jährige Spenger Interviews mit verschiedenen Vertretern von Institutionen, aus dem Einzelhandel und der Gastronomie geführt. Auch Gerald Brehm war Partner — als Bürgermeister von Höchstadt und als Vorsitzender des Vereins Karpfenland Aischgrund. „Schlüsselakteure sind für die Regionalentwicklung entscheidend“, meint Spenger. Sie seien „Motoren, um die Identifikation voranzutreiben“. Genau hier sieht der 23-Jährige noch Potenzial für den Karpen. Es gehe darum, ihn als Symbol mehr an die Menschen zu binden, die im Aischgrund leben. Deutlich macht er das mit einen Trick. Er stellt die rhetorische Frage: „Was wäre denn, wenn der Karpfen nicht mehr da wäre?“

Lob für die Narren

Er ist „für uns ein Alleinstellungsmerkmal“, sagt Gerald Brehm. Der Bürgermeister denkt dabei nicht nur an den Fisch, der als geschützte Marke auf dem Teller landet, sondern auch an die „sensationelle Teichlandschaft“, die noch mehr Touristen anlocken könnte.

David Sprenger widmet sich wissenschaftlich dem Karpfen.

David Sprenger widmet sich wissenschaftlich dem Karpfen. © Freilinger

Denn, meint David Spenger, eine starke Identifizierung im „Inneren“ der Region macht es möglich, sich nach außen stark darzustellen. „Die Bevölkerung muss voll dahinterstehen.“ Hier sei es möglich, noch mehr zu tun — eben mit „Schlüsselakteuren“ wie zum Beispiel auch Vereinen. Spenger, der aus Hammerbach stammt und ab Februar in einem Planungsbüro in Frankfurt arbeitet, hat sich zum Beispiel gefreut, dass die Höchstadter Fosänachter einen Karpfen im Logo haben. Spengers Fazit: „Es gibt sehr viel Potenzial und es kann noch professioneller werden“. Das „Karpfen-Netzwerk“, meint er, sei ausbaufähig. Später sei es dann auch noch möglich, auf andere Aspekte zu verweisen, die den Aischgrund auszeichnen.

Bürgermeister Brehm hat da auch gleich ein paar Ideen: Kirschen, Kren und Kellerbier. Und der Rathauschef verkündet außerdem: „Die gute Note für diese Bachelorarbeit (1,3) entspricht der hervorragenden Qualität unserer Karpfen.“ Doch damit nicht genug: Die 56-seitige Abhandlung hat auch noch den diesjährigen Nachhaltigkeitspreis der Uni Eichstätt gewonnen.

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