Der Landkreis ERH prosperiert

6.2.2018, 07:00 Uhr
Der Landkreis ERH prosperiert

© Foto: Harald Sippel

In den vergangenen Jahren hatten die Freien Demokraten immer ein Haar in der Suppe gefunden, wiewohl der Landkreis auch da schon prosperierte. Das Haar trug den Namen "Schuldenabbau". Und den vermisste die FDP. Diesen Mangel erkannte FDP-Haushaltsexpertin Elke Weis zwar auch in diesem Etat. Doch sähen die FDP-Räte in der Ausgaben-Einnahmen-Situation so viele positive Aspekte, dass sie zustimmen könnten.

Zuvor schon hatte Andreas Hänjes für die SPD das Wort ergriffen: "Wir freuen uns, dass alle im Kreistag beschlossenen Projekte zeitnah angepackt und umgesetzt werden." Er streifte kurz ÖPNV und soziale Sicherung. Zudem betonte Hänjes, die Sozialdemokraten sprächen sich für die Verbesserung aller Verkehrswege aus, insbesondere der Radwege. Anders als vor 30 Jahren gehe es nicht nur um Freizeit- und Hobby-Radfahrer, sondern um Verkehrswege für Pendler, die mit dem Pedelec auf Radwegen sicher und schnell zur Arbeit kommen wollen und sollen.

Lob für Kämmerei

Wolfgang Hirschmann (Bündnis 90/Die Grünen) lobte – wie übrigens die Sprecher aller Fraktionen – die Arbeit von Kämmerer Wilhelm Schmidt und seinem Team. Der Landkreis stehe hervorragend da, freilich seien die Strukturen des Landkreises nicht in erster Linie von Kreistag oder Landrat abhängig. Für bemerkenswert hielt er, dass der Landkreis im ÖPNV bei geringeren Kosten eine Mehrleistung erhalte. Selbstverständlich freute er sich, dass der Grünen-Antrag auf Haushaltsmittel in Höhe von 40 000 Euro Eingang in den Etat 2018 gefunden hat. Einzige Klage des Grünen-Rats: "Es wird viel zu wenig für Natur und Umwelt getan."

Walter Nussel (CSU) erklärte, das Wichtigste für die Menschen sei die Sicherheit. Im Landkreis sei diese wie in Bayern überhaupt gewährleistet so weit es gehe. Nussel lobte den Landrat und seine Verwaltung; es sei Vieles auf den Weg gebracht und umgesetzt worden. Als Beispiele nannte er die Sanierung des Kreiskrankenhauses und die Sparkassenfusion. Ausdrücklich hob er hervor, dass die von Fusionsgegnern befürchteten Schließungen von Filialen oder Entlassungen ausgeblieben seien.

Landrat Alexander Tritthart erörterte in seiner Haushaltsrede nochmals die wichtigsten Daten des Haushalts, die notwendigen Maßnahmen, um den 135 000 Einwohnern des Landkreises und den Unternehmen ein attraktives Lebens- und Arbeitsumfeld zu bieten.

Die finanziellen Schwerpunkte des Landkreises liegen wie berichtet im Sozialbereich mit 40,6 Millionen Euro, bei den Schulen mit 19,1 Millionen Euro sowie bei öffentlichen Einrichtungen, Wirtschaft und Verkehr mit 13 Millionen Euro. Die Bezirksumlage beträgt 42,6 Millionen Euro.

Mitte des Jahres 2018 soll das neue Landratsamt in Erlangen, die mit 39,2 Millionen Euro bisher größte Baumaßnahme des Landkreises, bezugsfertig sein. Der Bau, der funktional, serviceorientiert, barrierefrei, bürger- und mitarbeiterfreundlich konzipiert sei, liegt laut Landrat im Zeit und Kostenplan. Das Gebäude entspreche auch "architektonisch und energetisch modernsten Standards".

Zeit- und Kostenrahmen passen wohl auch beim Kreiskrankenhaus St. Anna in Höchstadt, dessen Sanierung und Umbau mit 17,1 Millionen Euro veranschlagt sind. Davon trägt der Freistaat 13,9 Millionen Euro.

Mit Generalsanierung oder Neubau des Emil-von-Behring-Gymnasiums in Spardorf wartet schon die nächste Großbaustelle auf ihre Verwirklichung. Den ÖPNV, sagte Tritthart, habe er zur Chefsache gemacht und habe gemeinsam mit Verwaltung und Kreistag erhebliche Verbesserungen erzielen können. Bis Ende 2019 werde die Zahl der gefahrenen Buskilometer um rund 50 Prozent auf sechs Millionen Kilometer jährlich gewachsen sein. Das sei gut.

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