Der letzte Kellerlauf von Röttenbach nach Höchstadt

3.5.2017, 16:39 Uhr
Der letzte Kellerlauf von Röttenbach nach Höchstadt

© Niko Spörlein

Ursache ist der Ärger über eine Anordnung des Landratsamtes. Die Verkehrsexperten dort sahen nämlich verkehrssicherheitsrechtliche Bedenken. Ein entsprechendes Schreiben ging den Verantwortlichen Anfang April zu, heißt es in einer Pressemitteilung der Organisatoren Hans-Peter Schneider und Elmar Gerner.

Der letzte Kellerlauf von Röttenbach nach Höchstadt

© privat

Unterstützung erhielten sie kurzfristig von den beteiligten Gemeinden entlang der Strecke und auch von der Polizei in Höchstadt, die keine Bedenken äußerten, heißt es in einer Pressemitteilung der Organisatoren.

"Mit der Notwendigkeit, die Veranstaltung genehmigen zu lassen, sind aber eine Reihe von Auflagen verbunden", so Elmar Gerner. Neben dem persönlichen Aufwand, "der an die Grenze geht", drohen auch Kosten für Absperrungen, Versicherungen und sonstige Maßnahmen. Es sei klar, so Gerner, dass bei Großveranstaltungen viel geregelt werden müsse. "Denn was ist, wenn etwas passiert".

Doch der Kellerlauf sei eben keine Veranstaltung, die man bürokratisch zu hoch aufhängen sollte. Elmar Gerner hätte sich gefreut, wenn es nicht gleich eine behördliche Anordnung gegeben hätte, sondern einen Anruf vom Amt oder ein persönliches Gespräch. Zu einem solchen klärenden Gespräch mit den Verkehrssicherheitsexperten im Landratsamt ist es dann am Dienstag doch noch gekommen. "Die Leute dort haben sich gekümmert", lobte Gerner, und deswegen findet der Lauf am Freitag statt.

Die schlechte Nachricht: Es wird der letzte Kellerlauf sein. Denn die beiden ehrenamtlichen Ideengeber verspüren keine Lust mehr, Zeit und Geld in zusätzliche Genehmigungsverfahren zu investieren. "Wer weiß denn, ob das im nächsten Jahr nicht wieder so ist", betont Elmar Gerner. Die Überregulierung ist ihm ein Dorn im Auge, weswegen er sich auch schon an Walter Nussel gewandt hat, der auf Landesebene nach Wegen der Entbürokratisierung suchen soll (wir berichteten) .

Was Elmar Gerner und Hans-Peter Schneider besonders ärgert: "Die ursprüngliche Idee, die zwei Jahre lang Bestand hatte, mit einfachsten Mitteln, Menschen in Bewegung zu bringen, gemeinsam zu trainieren und unsere schöne Landschaft zu genießen, ist aufgrund des Regelwerkes der bundesweit gültigen Straßenverkehrsordnung (StVO) anscheinend als organisierende ehrenamtliche Privatpersonen nicht möglich."

"Sicherheit ist das Wichtigste"

§ 29 der StVO sieht bei Volksläufen und beim Überqueren einer Straße eine Erlaubnispflicht durch das Landratsamt vor. Genau darauf verwies auf Nachfrage der NN gestern die Pressesprecherin des Landratsamtes, Hannah Reuter. "Wir haben die Gesetzeslage zu beachten. Die Sicherheit ist das Wichtigste, sowohl für die Läufer wie für die Autofahrer." Immerhin würden bei dem Lauf eine Bundesstraße sowie Kreis- und Staatsstraßen überquert. Die Sachlage sei eindeutig. Dennoch: "Das Landratsamt ist natürlich bereit, bei rechtzeitiger Absprache eine gemeinsame Lösung zu finden", betonte die Sprecherin.

Die Kellerlauf-Organisatoren sagen: "Wir sind aufgrund der Größenordnung der Trainings-Veranstaltung von keiner Genehmigungspflicht ausgegangen und haben daher von uns aus keinen entsprechenden Antrag beim Landratsamt gestellt", erklärt Elmar Gerner. "Wir überqueren eine Kreisstraße bei Klebheim und eine Bundesstraße an der Ampelanlage in Höchstadt. Unsere Fahrradbegleitungen sind gesondert gebrieft. Da es nicht um Zeiten geht, ist eine Wartezeit der kleinen Trainingsgruppen an diesen Stellen kein Problem.", meint Organisator Schneider.

Letztendlich konnte bei dem kurzfristigen extra anberaumten persönlichen Termin mit dem Landratsamt die Genehmigung mündlich erteilt werden. Hier konnten sowohl die verkehrsrechtlichen Aspekte als auch die organisatorischen Belange berücksichtigt werden. Ohne das Entgegenkommen der beteiligten Gemeinden, der Polizei in Höchstadt und der Stadt Höchstadt wäre jedoch eine vorläufige Genehmigung nicht erteilt worden.

70 vorangemeldete Läufer und Walker wollen dabei sein. Erwartet werden im Ziel um die 100 Teilnehmer an den Trainingsläufen.

Wer mit dabei sein will und sich einen Holzbierdeckel sichern will, kann sich bis Donnerstagabend unter www.kellerlauf.de/Sport/ kostenlos registrieren. Es gibt Einstiegsmöglichkeiten für Läufer und Walker in Kairlindach und Biengarten und mit dem Start um 18 Uhr in Röttenbach.

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