Der Litzelbach darf sich wieder ausbreiten

25.5.2016, 13:57 Uhr
Der Litzelbach darf sich wieder ausbreiten

© Foto: Giulia Iannicelli

Damit setzt die Stadt Herzogenaurach weiter konsequent das Gewässerentwicklungskonzept für sämtliche Gewässer dritter Ordnung um, das im Jahr 2008 nach einem Stadtratsbeschluss erstellt wurde. Der Bachlauf des Litzelbaches am südlichen Ortsrand von Burgstall an der Straße Richtung Tuchenbach wurde in der Vergangenheit begradigt und die Bachsohle mit Steinen befestigt. Mit Ausnahme von einzelnen Obstbäumen im westlichen Abschnitt stehen am Litzelbach keine Gehölze, ebenso fehlt eine bachtypische Vegetation.

Um den naturfernen Graben ökologisch aufzuwerten, hat der Litzelbach nun einen geschwungenen Verlauf erhalten. Das Bachbett wurde neu angelegt und das alte in Teilbereichen verfüllt. Die Uferböschungen wurden abgeflacht und aufgeweitet, die Steine entfernt, sodass der Bach seine natürliche Eigendynamik wieder entfalten kann. „Unser Ziel ist es, dem Bach wieder mehr Platz zu geben“, erklärt Stefanie Haacke vom Landschaftspflegeverband Mittelfranken beim Vor-Ort-Termin mit Zweiter Bürgermeisterin Renate Schroff. Der Landschaftspflegeverband wurde von der Stadt mit der Planung und Umsetzung der Maßnahme beauftragt, er wird sich auch um die weitere Pflege kümmern.

Über die gesamte Bachlänge verteilt wurden mehrere „Sohlrampen“ angelegt, das heißt, in regelmäßigen Abständen wurden wieder Steine eingebracht. Damit soll verhindert werden, dass sich das Bachbett aufgrund des starken Gefälles (Haacke: „Drei Prozent sind für so einen kleinen Bach schon ordentlich.“) zu stark eintieft. Punktuell wurde auch die Uferböschung mit Steinen und Wurzelstöcken befestigt. Die Wurzelstöcke sollen später Kleinfischen als Unterschlupf dienen. Bisher war der Litzelbach nämlich fischlos, was vor allem Monika Preinl vom Amt für Planung, Natur und Umwelt bedauert. Sie ist überzeugt: „Insgesamt wird sich die Struktur des Litzelbaches so positiv verändern, dass sich sehr bald ein auentypischer blütenreicher Uferstaudensaum entwickeln wird.“ Die angrenzenden Wiesen sollen zukünftig extensiver gepflegt werden, geplant ist eine zweimalige Mahd ohne Einsatz von Dünger.

Preinl: „Von der Umgestaltung des Litzelbaches profitiert nicht nur die Pflanzen- und Tierwelt. Auch für die Anwohner, deren Gärten unmittelbar an die Talaue heranreichen, wird sich die Lebensqualität an dem neu angelegten Litzelbach deutlich verbessern.“

Die wasserbaulichen Umgestaltungsmaßnahmen wurden vom Tiefbauunternehmen Gumbrecht aus Wachenroth ausgeführt. Die Baumaßnahme kostet inklusive Planung und Bauleitung rund 22 000 Euro. Das Projekt wird refinanziert über das städtische Ökokonto, in welches die Aufwertungsmaßnahmen eingestellt werden können.

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