„Der Spitzenreiter kam zum richtigen Zeitpunkt“

14.12.2014, 19:28 Uhr
„Der Spitzenreiter kam zum richtigen Zeitpunkt“

© Foto: Berny Meyer

Noch immer beträgt der Rückstand zur Spitze drei Punkte, doch scheint dieser angesichts der ebenfalls nicht konstanten Konkurrenz noch aufholbar. Aber um noch Meister zu werden, muss das Nervenkostüm der TSH-Ballwerfer noch etwas stabiler werden.

Denn gestern hatten sie nach einer eigentlich guten zweiten Halbzeit einen Gegner wieder stark gemacht, der schon geschlagen schien. 22:17 hieß es aus Sicht der Herzogenauracher zehn Minuten vor dem Ende. Und nichts deutete mehr auf eine Wende hin, zumal die Gäste schon zwei Leistungsträger durch Rote Karten verloren und die Minuten zuvor zunehmend hilflos gegen die Abwehr der Hausherren gewirkt hatten.

Die machte viele Angriffe schon im Ansatz zunichte, und wenn doch einmal ein Werfer eine Lücke entdeckte, fand er meist in Keeper Martin Manz seinen Meister. Aber dann kam der „Flattermann“ und erfasste plötzliche alle TSH-Akteure. Die Oberpfälzer setzten in ihrer Verzweiflung auf eine doppelte Manndeckung – und auf einmal gaben die Gastgeber einen Ball nach dem anderen her und verzettelten sich in Einzelaktionen. So glich der Spitzenreiter tatsächlich nach einem 5:0-Lauf zum 22:22 aus.

Und wer weiß, was passierte wäre, wenn sich der starke TSV-Torhüter nicht eineinhalb Minuten vor Schluss verletzt hätte? So kam die TSH noch zu einem Tor. Jonas Hirning bediente Spielertrainer Ingo Kundmüller mustergültig, und der kalt von der Bank kommende Ersatzkeeper kam nicht heran an den Ball. In den letzten 30 Sekunden brachte Neutraubling nichts Zählbares zustande, der letzte Fehlwurf ging im Jubel der rund 200 heimischen Fans unter.

Auch Kundmüller war sichtlich erleichtert: „Den Sieg haben wir uns verdient, wir haben viel investiert und uns in den vergangenen Wochen von Spiel zu Spiel gesteigert. Da kam der Spitzenreiter gerade zum richtigen Zeitpunkt.“

Verdient war der Sieg durchaus, nur machte man es sich am Ende selbst unnötig schwer. Denn nach einem äußerst zähen Beginn hatten sich die TSH-Männer in die Partie förmlich hinein gebissen. Von Beginn an führten die jungen Oberpfälzer. Vor allem Michael Hettchen, der nur zu diesem Zweck das Feld betrat, hielt die Seinen mit sechs verwandelten Siebenmetern im Spiel.

Bis zum 11:12 war stets Neutraubling mit wechselndem Abstand in Front, ehe eine erste kleine Serie die Wende zum 14:12-Halbzeitstand brachte.

Doch auch nach dem Seitenwechsel hatte der Gast den besseren Start, ging erneut mit 15:14 in Führung. Es folgte die beste Phase der TSH, die minutenlang keinen Gegentreffer zu ließ und beim 19:15 ein schönes Polster hatte, das sie sogar noch aufbaute. Dass es doch noch mal eng wurde, war unnötig – aber schon heute fragt keiner mehr danach, wie die Punkte letztlich zustande kamen.

TSH: Manz; Hirning 2, Wonner 4, Auer 1, P, Wolf 1, M. Wolf 5, Benz, Kundmüller 3, Neumann 1, Janson, Hettchen 6/6 Siebenmeter.

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