Die Leiden der alten Longhorns

2.3.2015, 17:10 Uhr
Die Leiden der alten Longhorns

© Foto: Athina Tsimplostefanaki

Endlich mal wieder schien man eine schlagkräftig Truppe beieinander zu haben, da wurde zunächst der Kopf der Truppe krank. Der grippekranke Coach Angelos Plantzas konnte nicht mit nach Oberbayern reisen, Frederik Simon übernahm seinen Job, konnte dafür aber nicht als Spieler mitwirken. Dazu kam, dass Ryan DeMichael nach 18 Minuten wegen einer Oberschenkelverletzung nicht mehr einsatzfähig war.

Mit dem Ausfall von DeMichael und dem Fehlen von Toni Donhauser gingen den Herzogenaurachern sämtliche Spieler über 1,95 Meter ab – auf Regionalligaebene ist das eine Anhäufung von „Schrumpfgermanen“. Dennoch schlugen sich die Longhorns recht ordentlich, kämpften und rackerten ohne Ende, bewiesen Moral, aber letztlich konnten sie gegen die übermächtige Oberhachinger Centerregie nicht bestehen.

Für die Herzogenauracher wird es im Hinblick auf die unteren Ränge langsam richtig knapp. Jedoch kann in Sachen Abstieg mehr oder weniger Entwarnung gegeben werden, denn aus der ProB wird kein Absteiger in die Regionalliga kommen und so wird aller Voraussicht nur eine Mannschaft absteigen. Diese werden mit Sicherheit die Dachau Spurs sein. Sollte jedoch aufgrund einer Insolvenz oder ähnlich unvorhersehbarer Dinge eine Verein in die Liga kommen, müsste zusätzlich eine Mannschaft absteigen.

Zum Spielverlauf: Das Spiel fing aus Herzogenauracher Sicht ordentlich an, Ryan DeMichael sorgte unter dem Korb für Zählbares und nach drei Minuten stand es 5:5. Die Abwehr der TSH hielt den wilden und schnellen Angriffen der Gastgeber stand und es entwickelte sich ein interessantes Spiel, wobei jedoch leichte Vorteile der Oberhachinger zu vermerken waren. Zwei Minuten vor dem Viertelende gelang den Oberbayern ein 7:0-Lauf, so lagen die Longhorns nach dem ersten Viertel mit 10:20 zurück.

Das zweite Viertel lief aber deutlich besser für die TSH, Jan Koranda und Mike Kaiser sorgten für Punkte aus der Ferndistanz und das Spiel verlief ausgeglichen. Der Vorsprung der Oberhachinger blieb konstant, was daran lag, dass die Longhorns die gegnerische Centerregie um Moritz Wohlers, Alex Gotzler und Thomas Nibler nicht kontrollieren konnten. Die kleineren Spieler hielten die Aurachstädter jedoch gut unter Kontrolle, und so endete das zweite Viertel 14:14.

Jedoch konnte Ryan DeMichael in der zweiten Halbzeit nicht mehr antreten und die TSH verlor damit ihren letzten Center. Fortan mussten die gelernten Flügelspieler Julian Patton und Mike Kaiser diese Position einnehmen. Sie kämpften ohne Ende, aber mindestens zehn Zentimeter und gut 20 Kilogramm Unterschied zum jeweiligen Gegenspieler sind auf Dauer mit reinem Willen nicht zu egalisieren. Immer wieder wanderte der Ball unter den Korb, und das Triumvirat aus Wohlers, Gotzler und Nibler war am Ende für 35 Punkte und absolut überragende 27 Rebounds verantwortlich.

Aushilfs-Coach Frederik Simon zum Spiel: „Wir haben heute alles gegeben und müssen uns nichts vorwerfen. In Anbetracht der personellen Situation war heute schlichtweg einfach nicht mehr drin. Wir sind in einer Situation, die für alle sehr hart ist, aber wir werden weiterhin jedes Wochenende alles in unserer Macht stehende tun, um zu gewinnen.“

Longhorns: Patton 2, Person 6, Kaiser 12, Koranda 18, Schüpferling 9, DeMichael 8, Hüttel, Buniatian.

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