Die Longhorns sind "urlaubsreif"

13.4.2014, 15:26 Uhr
Die Longhorns sind

© Mark Johnston

Nur ein Sieg und eine zeitgleiche Niederlage von Würzburg in Treuchtlingen hätte noch die Meisterschaft und damit das Aufstiegsrecht gebracht. Doch die Unterfranken gaben sich keine Blöße und steigen somit verdient in die 2. Basketball Bundesliga (ProB) auf. Die kleinen Bayern beenden die Saison auf dem zweiten Platz, punktgleich mit den Würzburgern, bei einer Bilanz von 28:4 Punkten. Die Herzogenauracher haben ihre bisher beste Saison hingelegt, 28:24 Punkte ergattert und damit den sechsten Rang erobert. Wer hätte vor der Saison mit diesem Abschneiden gerechnet?

Trainer Peter Simon: „Wir haben uns in dieser Saison endgültig in der Regionalliga etabliert, dies zeigt sich daran, dass wir in dieser Saison den Großteil der engen Spiele heimbringen konnten, Spiele, die wir in den Jahren zuvor häufig verloren haben. Dazu gab es in dieser Saison einige Spiele, die wir ungefährdet gewinnen konnten, eine für uns völlig neue Erfahrung. Aber mittlerweile haben unsere Spieler eben schon drei 1.Regionalliga-Jahre auf dem Buckel und wissen, was in dieser Liga zu tun ist, um Siege einzufahren. Wir werden nächstes Jahr weitestgehend zusammenbleiben und so können wir auf einem guten Fundament aufbauen. Unsere Fans dürfen also einiges erwarten und wir freuen uns jetzt schon auf die kommende Saison.“

Nicht zu stoppen

Zum Bayern-Spiel sagte er eher wenig, warum, ist leicht zu erklären. Im ersten Viertel starteten die Herzogenauracher zwar gut und führten nach vier Minuten mit 9:4 durch einen Korbleger des guten Monty Rogers. Doch daraufhin nahmen die Gastgeber eine Auszeit und erhöhten im Anschluss deutlich die Intensität. Die Aurachstädter taten sich mit der aggressiven Verteidigung der Münchner schwer und so konnten die Landeshauptstädter bis zur Viertelpause auf 24:16 davonziehen. Dies lag vor allem an einer hervorragenden Wurfquote. Allen voran der starke Tobias Korndörfer (13 Punkte) versenkte Wurf um Wurf aus der Dreipunktdistanz.

Im zweiten Viertel sollte dann schon die Vorentscheidung fallen. Bei den Longhorns war einfach die Luft raus, und die Landeshauptstädter spielten wie aus einem Guss. Mit einer unglaublichen Leichtigkeit fielen gar die schwersten Würfe und bei den Herzogenaurachern war genau das Gegenteil der Fall. Selbst die einfachsten Würfe verfehlten ihr Ziel und so verloren sie das Viertel mit 9:32. Zur Halbzeit stand es schon 58:25. Allen voran der wieselflinke Mauricio Marin (25), der auch schon bei den Bayern in der 1.Liga auflief, demonstrierte seine schon nahe der Arroganz liegende Extraklasse. Egal ob Dreipunktwurf, Korbleger oder Mitteldistanzfloater, alle Würfe fanden zielsicher ihre Bestimmung.

Das Spiel war nun natürlich gelaufen, aber die Longhorns wollten sich nicht gar so abschlachten lassen. Mit einer ordentlichen Portion Frust kamen sie aus der Kabine und wehrten sich nach Kräften. Die Bayern rotierten fleißig durch und so konnten die jetzt engagiert spielenden TSH-Korbjäger das Spiel wieder ausgeglichener gestalten. Der beste Herzogenauracher Mike Kaiser zog ein ums andere Mal mit viel Dampf zum Korb und verwandelte dort gekonnt. Dennoch verlor die TSH auch dieses Viertel mit 19:22.

Aber zumindest das letzte Viertel sollten die Aurachstädter für sich entscheiden können. Grund hierfür war, dass Benno Schüpferling scheinbar „automatisches Zielen“ angeschalten hatte. Wurf um Wurf verwandelte er, insgesamt erzielte er 14 Punkte in diesem Viertel und zeigte, dass er sich von seinen vielen Verletzungen wieder erholt hat. Dazu punkteten jetzt auch Markus Person, Benedikt Aumeier und Adrian Dlugosch häufiger und die TSH schenkte den Bayern satte 31 Punkte in zehn Minuten ein.

Der Fachmann nennt dies Ergebniskosmetik und genau das war es. Der Hunderter wurde verhindert, und die Longhorns konnten am Ende zumindest noch mit einem halbwegs guten Gefühl aus dem letzten Saisonspiel gehen.

TSH: Kaiser 17, Rogers 14, Schüpferling 16/4, Person 8, Simon P., Buniatian, Aumeier 6/2, Dlugosch 6, Donhauser 4, Patton 4/1

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