Die schwarze Serie ist beendet

8.3.2015, 14:01 Uhr
Die schwarze Serie ist beendet

© Foto: Ralf Rödel

„Jaaaaaaa!!! Sie können es noch!“, jubelte daher der Administrator der TSH-Basketballer auf der Facebook-Seite des Teams kurz nach der Schlusssirene. Und letztlich war der Sieg sogar besonders wichtig, denn zum einen überholte man die Bayreuther Bundesligareserve damit in der Tabelle und ist nun Zehnter, zum anderen hat auch Rosenheim äußerst überraschend gegen Oberhaching gewonnen und bleibt gleichauf mit den Longhorns, die eine Gruppe von vier Teams anführen, die dicht beieinander vor dem abgeschlagenen Schlusslicht aus Dachau rangiert.

Lange Zeit sah es nach einer knappen Angelegenheit aus, doch dann waren die Hausherren einfach die Mannschaft mit dem größeren Willen und den entschlosseneren Einzelspielern. Das Trio Markus Person, Mike Kaiser und Ryan De Michael war von Anfang nie auszuschalten, ab der zweiten Halbzeit gesellte sich auch noch Toni Donhauser als treffsicherer Akteur hinzu.

Das war dann zu viel für die jungen Oberfranken, denen ein Führungsspieler fehlte, als es darauf an kam. Zuvor hatten sie mit Dynamik und Treffsicherheit durchaus imponiert. Doch etwas war anders als in vielen der vergangenen Partie, wie Trainer Angelos Plantzas fand: „Wir haben diesmal in schwächeren Phasen nicht die Köpfe hängen lassen, sondern einfach weiter gemacht.“

Entschieden habe sein Team die Partie im dritten Viertel – ausgerechnet. Denn das ist normalerweise der Abschnitt, in dem die TSH-Korbjäger oft klare Führungen noch her gaben oder bei Rückstand komplett den Anschluss verloren. Diesmal hielten sie die Konzentration hoch und auch die Intensität in der Abwehr. Das war möglich, weil Plantzas wieder einmal elf Mann an Bord hatte und so viel Dauerdruck auf die Bayreuther Spielmacher ausüben konnte. Alle Akteure kamen diesmal zum Einsatz, und jeder hatte seinen Anteil am Erfolg, weil sich alle ins Gefüge einpassten, auch wenn es manchmal nur wenige Sekunden waren, in denen die Leistungsträger mal eine Verschnaufpause brauchten.

Keine Pause für den „Oldie“

Ausgerechnet der Älteste auf dem Feld, „durfte“ aber durchspielen: Ryan De Michael war mit 18 Rebounds und fünf Ballgewinnen aber wirklich kaum zu ersetzen.

Er markierte auch die ersten Körbe dieser Partie und verlieh den Longhorns damit vielleicht das nötige Selbstbewusstsein in diesem Schlüsselspiel. Über 3:0, 15:7 ging es bis zum Viertelstand von 19:14.

Dann riss jedoch der Faden. Nach dem 21:16 gelang den Bayreuthern ein Zehn-Punkte-Lauf, und ausgerechnet der offensiv diesmal so gut aufgelegte Person kassierte in dieser Phase schon seit drittes Foul. Es hätte kritisch werden können, aber die Longhorns fingen sich schnell wieder, bis zur Halbzeit hatte der alte Fünf-Punkte-Vorsprung wieder Bestand (40:35), auch weil die TSH die Gäste nun mehrfach mit einer Pressdeckung überraschte und so immer wieder Bayreuther Ballverluste provozierte.

Nach dem Seitenwechsel setzten sich die Hausherren, mit relativ wenigen, aber dafür um so lauteren Fans im Rücken, sukzessive ab, auch wenn nun auch noch Benno Schüpferling nach seinem vierten Foul sehr vorsichtig agieren musste. 55:43 lautete der größte Vorsprung, bei der Viertelsirene hieß es 58:49.

Nach der kurzen Unterbrechung folgten unmittelbar das vierte Foul Persons und drei Punkte der Bayreuther. Doch die hatten damit ihr Pulver verschossen und blieben in den folgenden sechs Spielminuten ohne Feldkorb und wirkten völlig konfus. 22 Ballverluste sprechen eine klare Sprache. Ein daraus resultierender 16:1-Lauf der Longhorns mit einem Dunking Donhausers als Höhepunkt machte alles klar. Spielern, Funktionären und Fans fiel ein Stein vom Herzen. Die schwarze Serie ist beendet.

Einer fehlte am Samstag: Winter-Neuzugang Alexander Malinkovitch. Er hat massive Knieprobleme. Coach Plantzas: „Er kann an manchen Tagen nicht einmal mehr Treppen steigen. Er hat am Donnerstag im Training probiert, ob es irgendwie geht – aber es war nichts zu machen.“ Sein Team gewann auch ohne ihn – und irgendwie wäre es ja auch ungewöhnlich in dieser Saison, wenn ein Wochenende ohne Zugänge im TSH-Lazarett verstreichen würde . . .

Longhorns: Hüttel, Patton, Person 15, Kaiser 24/1 Dreier, F. Simon, Koranda 4, Ort 1, Donhauser 13/1, Schüpferling 3/1, Buniatian, De Michael 17/1.

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