Die Zukunft des Höchstadter Friedhofs

12.11.2018, 18:36 Uhr
Die Zukunft des Höchstadter Friedhofs

© Roland Huber

Es stehen mehrere Projekte an, damit die Menschen in Höchstadt auch künftig würdig Abschied nehmen können von ihren Nächsten. Denn auch Friedhöfe unterliegen Trends. Inzwischen wünschen sich so viele Angehörige zum Beispiel eine Urnenbeisetzung, dass die Stadt mit dem Angebot an Plätzen kaum hinterher kommt.

Der Stadtrat hat im März dieses Jahres zwar die Aufstellung neuer Urnenwände beschlossen, doch auch diese füllen sich schnell. Das Angebot reiche auch noch für einige Monate, meinte Bürgermeister Gerald Brehm. Dennoch müsse die Stadt weiter in die Zukunft planen.

Die Zukunft des Höchstadter Friedhofs

Dass sich inzwischen ungefähr jeder Zweite für eine Urnenbeisetzung entscheidet, hat nämlich Auswirkungen auf die Grabfelder. Nach 20 Jahren werden die Beerdigungsplätze neu freigeben. Weil die Nachfrage aber gesunken ist, bleiben sie ungenutzt und bilden Brachflächen. "Es werden monatlich mehr", sagt Brehm. Deshalb sei es nötig, hier ein Konzept zu entwickeln.

Die Verwaltung bekomme inzwischen auch wesentlich häufiger Anfragen für anonyme Bestattungen oder Grabplätze an Bäumen — ebenfalls mögliche Projekte für die Zukunft. Bevor es aber hinaus auf die Grabfelder geht, stehen noch einige bauliche Veränderungen an.

Viel Diskussion gab es bereits um die Kapelle auf dem Höchstadter Heldenfriedhof, denn es ist offensichtlich: Sie braucht eine Sanierung. "Entgegen der Meinung aus den letzten 100 Jahren gehört die Kapelle aber gar nicht der Stadt", sagt Bürgermeister Gerald Brehm. Ein Antrag beim Amt für Denkmalschutz hatte ans Licht gebracht, dass die Eigentumsverhältnisse nicht geklärt sind (wir berichteten). Recherchen beim Erzbistum haben aber inzwischen ergeben: Besitzer der Kapelle ist die Kirchenstiftung. Die Stadt ist also gar nicht zuständig. Man sei sich aber mit den Kirchenvertretern einig, dass eine Frischkur für die Kapelle dringend nötig sei, meint Brehm. Deshalb werde es in nächster Zeit gemeinsame Gespräche geben.

Überhaupt: Brehm hätte gerne noch im Trauermonat November eine Sitzung des Friedhofausschusses einberufen. Weil aber in der Verwaltung ein personeller Wechsel ansteht, ist es jetzt wohl sinnvoller zu warten, bis dieser vollzogen ist. Deshalb wird der Ausschuss wohl erst im Januar oder Februar zusammenkommen.

Neben der Kapelle stehen dann noch weitere Baustellen auf der Tagesordnung. Die Friedhofsmauer ist ebenfalls marode und soll noch im Jahr 2019 erneuert werden. Die Frage ist auch, was mit der Aussegnungshalle in Etzelskirchen passiert. Sie ist ebenfalls Eigentum der Kirche, die Stadt hat in unmittelbarer Nähe aber ein großes Friedhofsgelände. Im Dialog mit Vertretern der Pfarrgemeinde Etzelskirchen möchte die Verwaltung auf die Suche gehen nach einer Lösung, von der alle Seiten profitieren — beispielsweise eine neue Halle, die gemeinsam genutzt werden kann. "Das wäre ein Projekt für die nächsten Jahre", sagte Brehm.

Das Friedhofsgelände in Etzelskirchen ist riesig — "das reicht für die nächsten 1000 Jahre". Deshalb gibt es hier die Idee, Teile der Anlage als "parkähnliche Fläche" zu nutzen. "Schließlich ist der Friedhof ein Ort der Ruhe, den viele Menschen als solchen nutzen wollen."

Alle diese Pläne müssen natürlich finanziert werden. Entsprechend werden die Friedhofsgebühren im Jahr 2019 voraussichtlich steigen. Um wie viel Prozent, das hänge davon ab, was die Absprachen der nächsten Wochen für Ergebnisse brächten, meinte Brehm. Es sei aber völlig klar, dass die Stadt mit öffentlichen Geldern verantwortungsvoll umgehe. Deswegen sieht er auch die Kirche in der Pflicht — beispielsweise als Eigentümerin der Kapelle am Heldenfriedhof.

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