Doppelt bittere Niederlage für die Longhorns Herzogenaurach

25.1.2015, 18:19 Uhr
Doppelt bittere Niederlage für die Longhorns Herzogenaurach

© Foto: Mark Johnston

Denn gegen den MTSV Schwabing hätte man trotz aller personellen Engpässe sogar gewinnen können, aber dann hatte sich alles gegen die TSH-Basketballer verschworen, die in der 1. Regionalliga immer noch im hinteren Mittelfeld stehen, aber nach der 66:73-Niederlage befürchten müssen, schon bald in den Abstiegssog zu geraten.

Das Dilemma begann schon in Augsburg, als Benedikt Aumeier zwei Mal einen Schlag auf die gleiche Stelle der Wurfhand bekam und trotzdem zum Topscorer avancierte. Aber der Daumen schmerzte und es stellte sich heraus, dass die Verankerung einer Sehne wohl gerissen ist. Muss er operiert werden, ist auch für ihn die Saison gelaufen.

Ein falscher Schritt

Mit Markus Person gab es nun nur noch einen Aufbauspieler, der zum Glück derzeit in absoluter Topform ist. Seit Samstag muss man bedauerlicherweise anfügen: war. Denn bei einem Tempodribbling im Schlussviertel beim Stand von 52:53 wurde er durch seinen Gegenspieler aus dem Gleichgewicht gebracht, versuchte noch sich abzufangen – und zerrte sich dabei die Oberschenkelmuskulatur. Ein paar Wochen Pause sind gewiss, zumal er für diese Art von Verletzung ohnehin anfällig ist.

Nun gab man eigentlich keinen Pfifferling mehr auf die Longhorns, bei denen nun der erneut starke Dreierspezialist Benno Schüpferling den Spielaufbau übernahm. Und in der Tat sah es so aus, als ob sich Schwabing erstmals absetzen könnte, dessen Talente lieber wild zockten, anstatt ein Konzept gegen diese arg geschwächte TSH-Truppe durchzuziehen. Schnell hieß es 52:57, die Körpersprache der erneut geschockten Hausherren ließ nichts Gutes erahnen.

Doch nochmals bäumten sich die Longhorns auf. Neuzugang Alexander Malinkovich, der trotz des Todes seines Vaters vor zwei Wochen und ohne Training mitwirkte, versenkte wie Schüpferling und Donhauser einen Dreier, Leon Ort aus der „Zweiten“, der immer besser Fuß fasst, schloss einen Fastbreak ab. Beim 63:63 war alles wieder offen.

Doch dann folgte ein „Blackout“ des Topscorers Ryan De Michael. Schon zuvor hatte er zwar 20 Punkte markiert, aber alle seine fünf Freiwürfe vergeben. In der Schlussphase durfte er noch drei Mal an die Linie und traf wiederum keinen einzigen – das dürfte dem Ex-Profi wohl noch nie passiert sein. So kamen die Münchner, die in Desmond Johnson (22) und Liam Carpenter (18) ihre besten Werfer hatten, doch noch zu einem nicht unbedingt verdienten Sieg.

Denn die TSH hatte im Gegensatz zu den jungen Gästen lange Zeit fast alles richtig gemacht und hätte nach dem ersten Viertel wohl noch klarer geführt als 23:15, wenn die Schiedsrichter die brachialen, oft ungelenken Offensivaktionen von Salman Manzur, Philippe Mukendi und Johnson nicht immer gegen die Herzogenauracher gewertet hätten.

Mit Geduld und Cleverness hielt das kleine Häuflein der Turnerschaft den Ball in den eigenen Reihen, nahm das Tempo raus und fand immer wieder den freien Mann. Vor allem die Dreierquote (57 Prozent) war wieder exzellent. Bis zur Halbzeit führte das letzte Aufgebot mit 38:33, nach drei Viertel hieß es 52:52.

Dann passierte das Malheur mit Person, und dass in den letzten Minuten nicht nur bei De Michaels Freiwürfen das Wurfglück fehlte, passt in die derzeitige Situation.

De Michael stapfte mit der Schlusssirene aus der Halle und fand sich nicht einmal zum Kreis mit der Mannschaft ein. Ob er nur mit sich oder auch mit dem Team unzufrieden war, ist offen. Noch einen Abgang kann die TSH aber nicht mehr verkraften . . .

Longhorns: Patton 5/1 Dreier, Person 5, Malinkovich 5/1, Ort 7/1, Donhauser 6/2, Schüpferling 18/5, Buniatian, De Michael 20/2.

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