Dreifachhalle: CSU stellt die Auslastungsfrage

25.6.2017, 14:00 Uhr
Dreifachhalle: CSU stellt die Auslastungsfrage

© André DeGeare

Der Satz gibt den Trend in der Meinungsbildung wieder: Die Stadt wird wohl eine weitere Dreifachhalle bauen und die marode bestehende am Gymnasium sanieren oder auch neu bauen. Beides aber nicht gleichzeitig und schon gar nicht als zweifache Dreifachhalle übereinander, sondern zeitversetzt und getrennt. Abgestimmt wurde darüber nicht. Doch kündigte Bürgermeister German Hacker an, mit diesem Vorschlag das Plenum des Stadtrats am 19. Juli um eine Grundsatzentscheidung zu bitten — auch über den Standort. Wie berichtet, sieht die Verwaltung dafür den Basketball-Hartplatz am Gymnasium als den besten an.

Dieser — ohnehin eine Über-Ausstattung des Außensportgeländes — geht aus dem Prüfbericht der Sport- und Ehrenamtsbeauftragten Katja Heil (wir haben berichtet) als Favorit hervor. Dieser wiederum war vom Stadtrat in Auftrag gegeben worden, als der Sportentwicklungsplan der Stadt nachgewiesen hatte, dass Herzogenaurach eine Dreifach-Sporthalle zu wenig besitzt.

Dabei geht es weniger um den Schulsport als um den Spielbetrieb, auch um den Trainingsbetrieb der Sportvereine. Deshalb soll eine neue Halle auch Zuschauer-Plätze bekommen: 199, denn ab 200 Plätzen käme das Bauwerk, was die Anforderungen vor allem an den Brandschutz angeht, in eine höhere Liga und würde wesentlich teurer.

Jetzt spricht man von Schätzpreisen zwischen 4,5 und 8 Millionen Euro. Ob die Halle förderfähig wird, hängt von ihrer Nutzung auch für den Schulsport ab.

German Hacker sagte zwar, selbst bei voller Förderfähigkeit wäre die Förderquote für eine reiche Stadt wie Herzogenaurach denkbar niedrig, man solle dieses Thema also nicht für die Grundsatzentscheidung zu gewichtig nehmen. Aber genau hier hakte die Kritik der CSU-Räte Walter Drebinger, Bernhard Schwab und Kurt Zollhöfer ein. Zollhöfer, der bekannte, "ich schaue mir gern nackte Zahlen an", vermisste diese bei der prognostizierten Nutzung der zusätzlichen Halle für den Schul- und den Betriebssport.

Er sei zwar "sofort dabei", wenn man den Vereinssport fördere, aber es widerstrebe ihm dennoch, für eine Halle zu stimmen, die abends und an den Wochenenden bespielt werde, tagsüber aber ungenutzt der Stadt Unterhaltskosten verursache. "Da habe ich ein Entscheidungsproblem", sagte Zollhöfer, denn irgendwann sei auch die finanzielle Leistungsfähigkeit von Herzogenaurach an der Grenze.

Zumal wenn es, zusammen mit einem Abriss der bestehenden Gymnasiumshalle und dem Neubau mit rund 460 Zuschauerplätzen, doch um ein 20-Millionen-Projekt geht, wie Drebinger und Schwab anmerkten.

Schwab meinte auch, eigentlich brauche die Stadt keine reine Sport- sondern eine Mehrzweckhalle. Zwar habe man einen Standort für eine Stadthalle, aber, so Schwab, man wisse noch nicht wann diese je komme.

Im Gegensatz dazu sieht Renate Schroff (SPD) rückhaltlos Sinn in den doppelt zu bauenden Einfach-Dreifachhallen auf dem Gymnasiums-Umgriff. "Der Standort ist ideal", so Schroff, und der Sportentwicklungsplan weise die Notwendigkeit einer weiteren Sporthalle nach.

Auch Georgios Halkias (Die Grünen) bekundete, für ihn sei Fakt, die Stadt brauche zwei Sporthallen mit Zuschauer-Plätzen. Und dies, wie auch Renate Schroff gesagt hatte, "unabhängig von der Förderfähigkeit".

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