"Eberhard" beließ es bei Sachschäden

HERZOGENAURACH / HÖCHSTADT - Sturm "Eberhard" hat am Wochenende im westlichen Landkreis Erlangen-Höchstadt ganz schön gewütet. Glücklicherweise blieb es aber bei Sachschäden, verletzt wurde niemand.

Im Dienstbereich der Polizeiinspektion Herzogenaurach sind lediglich drei Bäume sowie ein Gerüst auf Privatgrund umgefallen, einige abgebrochene Äste mussten von Straßen entfernt werden. Das erledigten die Freiwilligen Feuerwehren. Aufgrund des schwachen Verkehrs kam es jedoch zu keinen Personen- bzw. Sachschäden.

Mehr zu tun hatte die Höchstadter Polizei: Am Sonntagabend gegen 19 Uhr war eine 34-Jährige mit ihrem VW Golf auf der Kreisstraße von Heppstädt in Richtung Hemhofen unterwegs. Der Sturm hatte dort einen Baum entwurzelt, der jedoch nicht ganz umgestürzt war, sondern nur auf Frontscheibenhöhe schräg über der Fahrbahn hing.

Der Baum war kaum zu erkennen und wurde in der Dunkelheit vom Lichtkegel der Autoscheinwerfer auch nicht erfasst, weshalb die Fahrerin ihren Pkw nicht mehr rechtzeitig abbremsen konnte und mit dem Fahrzeugdach gegen das Hindernis prallte. Am VW Golf entstand ein Sachschaden in Höhe von zirka 7500 Euro, die Fahrerin wurde glücklicherweise nicht verletzt.

Am Alten Bahnhof in Adelsdorf wehte der Wind ein Baustellenverkehrszeichen um, das auf einen geparkten Pkw fiel. Dadurch entstand ein Sachschaden von etwa 600 Euro.

Auf der Bundesstraße 470 verdrehte der Wind im neuen Kreuzungsbereich auf Höhe der Abzweigung Neuhaus ein Verkehrszeichen sowie den Peitschenmast der Lichtzeichenanlage, weshalb der Bereitschaftsdienst der Straßenmeisterei Höchstadt verständigt wurde.

Im Oswaldweg in Höchstadt wurden Bauzäune und eine Dixi-Toilette umgeweht, sodass diese auf der Straße lagen und wieder aufgerichtet werden mussten.

In der Görlitzer Straße in Höchstadt setzten die Sturmböen große Styroporplatten in Bewegung beziehungsweise lösten diese von einer Hauswand ab und wehten sie auf die Straße. Die Polizei räumte die Platten beiseite. Um zwei umgestürzte Bäume zwischen Kleinneuses und Höchstadt kümmerte sich die Feuerwehr.

Wegen des starken Windes musste am Montag Vormittag auch der Aufbau der Storchen-Ersatzhorste auf den Dächern der Carl-Platz-Schule verschoben werden. Wie berichtet, sind die beiden Horste auf dem Herzogenauracher Rathaus wegen der anstehenden Bauarbeiten mit Gittern gesperrt worden. Die Montage der neuen Horste soll nun am Dienstag Früh stattfinden.

Bei dem Sturm am Sonntag haben viele Bürger auch besorgt hoch zu den großen Bäumen im eigenen Garten oder in der Nachbarschaft geschaut. Halten sie stand, bricht etwas ab? Die Straße "Zum Flughafen" war am Montag  halbseitig wegen Baumpflegearbeiten gesperrt. Leoni König und Raphael Lutsch von der Firma TreeTop Baumpflege aus Roßtal waren damit beschäftigt, die Krone einer zwischen 80 und 110 Jahre alten Eiche um zehn bis 15 Prozent herunter zu schneiden, wie Fritz Bayer vom Bauamt erklärte. "Unter anderem soll auch das Totholz heraus." Der Baum steht auf einer Böschung zwischen Straße und Grundstücken. Eine 100-prozentige Sicherheit gebe es natürlich nie, aber "wir tun, was sinnvoll ist, um die Gefahren durch herabfallende Äste zu minimieren."

So war die Kroneneinkürzung gestern auch nicht ganz spontan geschehen. "Das war schon weit vor dem Sturm geplant", so die Umweltbeauftragte Monika Preinl. Am Montag wehte der Wind noch ordentlich, aber die Pflegearbeiten konnten dennoch durchgeführt werden.