Edeka will in Höchstadt investieren

16.5.2018, 14:58 Uhr
Edeka will in Höchstadt investieren

© Federico Gambarini (dpa)

Bislang hatten die Stadträte das Thema nur in nicht-öffentlicher Sitzung beraten, am vergangenen Montag haben sie nun gleich eine doppelte Planung auf den Weg gebracht, die beide möglichen Standorte für das neue Logistik- und Produktionszentrum berücksichtigt. Die Bau- und Objektgesellschaft plant auf einer Fläche von etwa zwölf Fußballfeldern. Edeka würde nach Fertigstellung von Höchstadt aus ganz Nordbayern und den Thüringer Raum beliefern. "Die Lebensmittel werden zugeliefert und dann verfeinert", sagt Bürgermeister Gerald Brehm.

Die Stadt favorisiert als Standort eine Fläche östlich des Stadtzentrums, zwischen dem Gewerbegebiet "Am Gremsdorfer Weg" und der Kläranlage. Es wird im Westen begrenzt durch die Straße "Am Wageck" und im Norden durch den "Medbacher Weg." Das neue Zentrum hätte hier eine Größe von 8,4 Hektar.

Etwas größer würde es am Alternativstandort ausfallen. Wenn es nordwestlich des Höchstadter Zentrums entsteht, zwischen dem Ortsteil Nackendorf und der A 3, sehen die Pläne 9,1 Hektar vor. Zum Vergleich: Das ehemalige Gelände der Firma Kabel Meinhart im Höchstadter Gewerbegebiet umfasst 7,4 Hektar.

Genau da setzt CSU-Stadtrat Franz Rabl an mit seiner Kritik. Das Grundstück dort liege nach wie vor brach "und jetzt werden an anderer Stelle die nächsten 80 000 Quadratmeter versemmelt." Die Stadt wolle wohl möglichst schnell möglichst viel Land verscherbeln. "Das ist viel zu viel Fläche für zu wenig Arbeitsplätze."

Kläranlage erweitern

Der Bürgermeister sieht das ganz anders. "Edeka könnte zum zweitgrößten Arbeitgeber in Höchstadt werden." Einige Stadträte hatten im Vorfeld ein ähnliches Logistik- und Produktionszentrum in Oberbayern besucht, um sich einen Eindruck zu verschaffen. "Wir waren alle begeistert", erinnert sich SPD-Fraktionssprecher Andreas Hänjes. Er ist überzeugt: "Das ist wirklich was mit Zukunft."

Alexander Schulz, Sprecher der CSU-Fraktion, fragt sich, ob die Kläranlage ausreicht. Der Bürgermeister versichert, es sei möglich "mit überschaubaren Mitteln" die Einwohnergleichwerte von 35 000 auf 45 000 aufzustocken. Kosten in Millionenhöhe würden vom Investor übernommen.

Der Stadtrat hat deshalb ein Bauleitverfahren für beide Standorte auf den Weg gebracht, weil noch Verhandlungen mit den jeweiligen Grundstückseigentümern laufen. Gerald Brehm ist zuversichtlich, dass es zu Einigungen kommt. Den Stadträten ging es mehrheitlich darum, ein positives Signal an Edeka zu senden. Drei von ihnen stimmten gegen das Vorhaben.

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