Ein Herz für die herzkranke Alizèta

17.4.2014, 08:37 Uhr
Ein Herz für die herzkranke Alizèta

© Helmut Biehler

HERZOGENAURACH / KAYA — An die wundervolle rote Lehm-erde Afrikas denkt Beate Biehler noch oft zurück. Aber auch an das arme Gesicht Afrikas. In einer Person wurde ihr das konkret: dem Mädchen Alizèta.

In Herzogenaurachs Partnerstadt Kaya in Burkina Faso existiert eine von Ordensfrauen organisierte Wohngemeinschaft für rund 40 junge Frauen, die aus Zwangsehen flohen und Schutz und Unterkunft brauchen.

Ein Mädchen darin war Alizèta Sawadogo, die als eine von mehreren Ehefrauen an einen viel älteren Mann verheiratet wurde und dazu verurteilt war, ein Aschenputtel-Dasein zu führen. Mädchen, die aus solchen Zwangslagen fliehen, können in der Regel nicht mehr zurück zu ihrer Herkunftsfamilie.

Alizèta wurde in Frankreich operiert, nachdem Chatellerault mit Kaya bekanntermaßen ebenfalls partnerschaftlich verbunden ist. Die Operation gelang. Allerdings muss die junge Frau ihr ganzes Leben Medikamente einnehmen, Blutverdünner und anderes. Dafür laufen Kosten von monatlich 116 Euro auf, wurde den Herzogenaurachern bei ihrem Aufenthalt von den Ordensschwestern der Communauté des Soeurs de l'Immaculée Conception Paroisse Cathédrale de Kaya mitgeteilt.

Ein riesiger Betrag in einem der ärmsten Länder der Welt mit einem Jahresdurchschnittseinkommen von 220 Euro. Auch Beate Biehler wurde der Gehalt dieser Information erst so richtig klar, als sie wieder zu Hause war. Als Arzthelferin in der Kinderarztpraxis Dr. Rösler, früher Dr. Lysy, oft mit Leid und Schmerz konfrontiert, wollte sie einfach helfen.

In der Kaya-Bude auf dem Weihnachtsmarkt informierte sie bereits über Alizètas Schicksal. Ferner begann sie auf verschiedenen Ebenen Spenden zu sammeln.

400 Euro bei Vortrag

Bei einem Vortrag, den sie in ihrem Heimatort Haundorf hielt, kamen über 400 Euro zusammen. In der Stadtapotheke und der Herz-Apotheke, bei Schreibwaren Ellwanger und in beiden Läden der Bäckerei Polster konnte sie Spendenbüchsen aufstellen (die noch stehen) und auf das Konto der Pfarrgemeinde St. Magdalena bei der Sparkasse Herzogenaurach konnten Spender überweisen.

Auch die Pfarrjugend engagierte sich für das „Esperanza“ (Hoffnung) genannte Projekt bei der Nikolausaktion und brachte 500 Euro ein.

Rund 2500 Euro kamen so bisher zusammen. Einen Teil der Summe, 732 Euro, schickte Beate Biehler bereits persönlich über Pfarrer Eloi Bamogo nach Kaya. Einen anderen Teil wird der in Herzogenaurach beliebte Geistliche Désiré Sawadogo, zurzeit in Innsbruck, im Juli mit in sein Heimatland nehmen.

Alizèta beginnt zurzeit, auf eigenen Füßen zu stehen. Selbst zu ihrer Familie konnte sie wieder Kontakt aufnehmen, was sehr selten ist in Burkina Faso, wenn Frauen aus Ehen flüchten. Muslimische Traditionen spielen eine starke Rolle in diesem Land Westafrikas.

In der Communauté lernt die junge Frau lesen und schreiben sowie nähen auf einer mechanischen Maschine. Beate Biehler, die ihren Dank an alle Helfer und Spender richtet, hat bereits ein Kleid bei ihr bestellt.

Wer spenden möchte kann auf das Konto der Pfarrgemeinde St. Magdalena bei der Sparkasse Herzogenaurach überweisen. IBAN: DE 763500000006000918

BIC BYLADEM1ERH, Stichwort: Hoffnung

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