„Ein historischer Tag für die Gemeinde“

14.4.2016, 06:00 Uhr
„Ein historischer Tag für die Gemeinde“

© Foto: Ralf Rödel

Der Bürgermeister machte bei der kleinen Feierstunde vor der neuen Baustelle kein Hehl daraus, dass dem jetzigen Bauprojekt eine rund 30 Jahre lange, zähe Debatte voraus ging. Die drehte sich um das Zusammenarbeiten der beiden Feuerwehren Hemhofen und Zeckern, die beide um ihre Unabhängigkeit fürchteten sowie um die alten Feuerwehrhäuser, an denen viele Erinnerungen hängen, die beide aber stark sanierungsbedürftig sind. Und es ging ferner um den Standort des neuen Gebäudes, der auch heute nicht unumstritten ist, wie Wahl freimütig zugab.

Gleichzeitig aber zeigte er sich erleichtert darüber, dass es gelungen sei, das neue Feuerwehrhaus nun direkt neben dem Bauhof in der Peter-Händel-Straße zu bauen. „Hier ist ein ideales Übungsgelände für die Feuerwehren. Das neue Haus wird schön und zukunftsorientiert sein“, gab er zuversichtlich. Das Gelände sei groß genug, damit beide Feuerwehren gut trainieren können.

Zweimal pro Woche werde abends geübt, dabei gehe es auch mal lauter zu. Lärmtechnisch sei das aber am künftigen Standort, der im Gewerbegebiet liege, kein Problem. Bei dem zuvor diskutierten Standort am Zobelstein, das an ein Wohngebiet grenze, wäre dies problematischer gewesen, hatte der Bürgermeister vor dem Festakt noch erläutert. Er zeigte sich fest davon überzeugt, dass das nun realisierte Konzept „langfristig das bessere“ sei. In seiner kurzen Rede dankte er allen aktiven Feuerwehrkräften dafür, dass gemeinsam dieses Konzept gefunden werden konnte. In Richtung Architekt Norbert Thiel sagte Nagel, er hoffe, dass beim Bau der Zeit- und der Kostenplan eingehalten werde.

Landrat Alexander Tritthart (CSU) sprach dann von einem „guten Tag für Hemhofen und Zeckern, der Signalwirkung in den ganzen Landkreis hinein“ habe. Um die Einsatzbereitschaft der Freiwilligen Feuerwehren in den Dörfern aufrechterhalten zu können, müsse man künftig über Zusammenlegungen und neue Ausrichtungen nachdenken, betonte Tritthart. Grund sei, dass es zum einen immer weniger junge Aktive in den Feuerwehren gebe, zum anderen sei es gerade unter der Woche tagsüber problematisch, bei Einsätzen genügend Feuerwehrkräfte zusammenzubringen, da viele Männer und Frauen nicht mehr vor Ort arbeiten. Daher habe man schon in einzelnen Gemeinden im Landkreis Probleme mit der Einsatzbereitschaft der Feuerwehr, erläuterte der Landrat. Er freue sich, dass „ihr da ganz offen diskutiert habt“. Nun hoffe er, dass alle Feuerwehrleute, egal ob aus Hemhofen oder Zeckern hier künftig an einem Strang ziehen.

Splitt geschaufelt

Zum Spatenstich hatten sich eine ganze Reihe von Mitgliedern beider Feuerwehren versammelt. Gemeinsam schritt man zur Tat: Bürgermeister Ludwig Nagel, Fred Bauerreis, Vorsitzender des Feuerwehrvereins Hemhofen, Stefan Richter, Kommandanten der Feuerwehr Zeckern, Manfred Körner, Ehrenkommandant der Feuerwehr Hemhofen, Architekt Norbert Thiel und Landrat Alexander Tritthart schaufelten gemeinsam zum Bauauftakt ein bisschen Splitt. Anschließend gab es zur Feier des Tages Sekt und einen Imbiss.

Das neue zweistöckige Feuerwehrhaus ist mit Kosten von 2,5 Millionen Euro veranschlagt. Gebaut werden vier neue Hallen für die Feuerwehren, dazu werden zwei bereits vorhandene Hallen des Bauhofes mitgenutzt. In dem Gebäude mit einer Grundfläche von 26 auf elf Metern sind Umkleiden, Sanitäranlagen, Aufenthaltsräume und Werkstätten untergebracht. Das Haus, das eine eigene Ausfahrt auf die Staatsstraße erhält, sollen nicht nur die Mitglieder der Feuerwehren Hemhofen und Zeckern nutzen, sondern auch die örtlichen Vereine. Mitte 2017 soll das Gebäude fertig sein.

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