Ein Mutmacher für den Abstiegskampf

8.1.2017, 16:08 Uhr
Ein Mutmacher für den Abstiegskampf

© Foto: Thomas Hahn

„Eigentlich haben wir nicht gegen Vilsbiburg verloren, sondern gegen John Boyer“, so Aumeier. Der US-Boy, wohl der beste Spieler der 1. Regionalliga, hatte sich drei Viertel lang mit nur sechs Punkten sichtlich zurückgehalten, drehte im Schlussabschnitt, als es darauf ankam, groß auf und machte in zehn Minuten noch 15 Punkte. Aumeier: „Der kann es einfach, wir haben kein Mittel gefunden ihn zu stoppen. Das war der Knackpunkt, das sollten wir eigentlich besser können. Aber er ist eben total clever und abgezockt.“

Hinzu kamen ein paar Pfiffe zu seinen Gunsten, die auf der Gegenseite ausblieben – und so kam die TSH nie mehr so richtig auf Schlagdistanz heran, zumal die Baskets einfach kaum Schwächen an der Freiwurflinie zeigten.

Nur zu zehnt waren die Gastgeber aufgelaufen, ohne die Pro A-Akteure Pal Ghotra (beim Partner in Nürnberg im Einsatz), Nils Haßfurther und Moritz Sanders (beide krank), dafür mit Neuzugang Kevin Wysocki. Und auch ohne geregeltes Training in den Weihnachtsferien lief es anfangs wie geschmiert. Wysocki und der wieder einmal überragende Matthew Meredith führten die Roten zu einer 13:5-Führung.

In der eiskalten Gymnasiumshalle (da wurde wohl in den Ferien das Heizen zu sehr reduziert) vor nur rund 100 Zuschauern fanden die Gäste nach diesen Startschwierigkeiten nun besser ins Spiel. Und mit einem 14:0-Lauf bis zur ersten Viertelpause (19:13) waren die Machtverhältnisse wieder zurechtgerückt.

Zur Halbzeit hieß es 40:42 aus Sicht der Longhorns, die ihr Herz in beide Hände nahmen und ihren Trainer durchaus zufriedenstellten: „Das war eine gute Leistung, auf die wir aufbauen können. Die Jungs müssen das Positive sehen und nicht in Erinnerung behalten, dass es eine Niederlage war.“ Für ihn ist Vilsbiburg ein Team, bei dem er sich stets wundere, dass es nicht ganz oben in der Tabelle stehe.

Möglicherweise sind es Mängel in der Defensive, denn die Herzogenauracher fanden auch im dritten Viertel besonders durch Vedran Nakic immer wieder Lücken. Und mit einem Kunstwurf von Meredith gingen die Hausherren mit der Schlusssirene sogar mit 57:56 in Führung.

Aber nur er, Mike Kaiser, der nun Verantwortung übernahm, und Wysocki waren am Ende noch gefährlich in der Offensive, während für Vilsbiburg neben Boyer noch Michael Mayr und Kendall Timmons fleißig punkteten. So schmolz das kleine Polster nie so sehr, als dass die TSH noch richtig am Sieg schnuppern durfte. Das soll sie nun am kommenden Samstag tun. Da geht es gegen einen Gegner auf Augenhöhe – im Derby bei den Ansbach Piranhas möchte man Revanche für die unglückliche 61:63-Niederlage im Herbst in eigener Halle nehmen.

Longhorns: Feuerpfeil, Nakic 13/3 (Dreier), Kaiser 20/1, Wysocki 15, Handt, Meredith 21/3, Gahlert 5, Ngom 4, Übbing 2 (Williamson nicht eingesetzt).

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