Eine ganze Schule macht sich auf nach Rom

25.10.2014, 13:40 Uhr
Eine ganze Schule macht sich auf nach Rom

© Mark Johnston

Neben und zwischen den neun Bussen (davon acht Doppeldecker) standen rund 570 Schüler, 57 Betreuungskräfte und wohl an die 1000 Familienangehörige. „We are the World“ tönte es aus Lautsprechern, die kurzfristig noch Wolfgang Köberlein organisiert hatte. „Wenn wir gleich losfahren, dann wird die Nervosität wohl von uns abfallen“, sagte Schulleiter Bernd Lohneiß. Auch Dekan Kilian Kemmer räumte ein, etwas angespannt zu sein. „Heute Nacht habe ich nicht geschlafen.“

Als sich kurz nach 16 Uhr die Busse in Bewegung setzten, standen Eltern und Verwandte Spalier und winkten. Ein erhebender Moment, dem die Busfahrer mit einem Hupkonzert den musikalischen Begleitton gaben. Die Polizei regelte den Verkehr.

Die Wahl sei aus ganz pragmatischen Gründen auf Rom gefallen, erläutert Bernd Lohneiß. Nirgends sonst, weder in Deutschland noch in anderen europäischen Städten, habe sich die Möglichkeit geboten, die knapp 600 Schülerinnen und Schüler mit den Lehrern als Begleitpersonen und zwei Ärzten unterzubringen.

Ein Pilgerhotel mit einer Kapazität von rund 800 Betten, am Stadtrand von Rom gelegen, erwies sich als genau das Richtige für die Schulfahrt der Superlative. „Eine Pilgerreise machen wir deshalb aber nicht“, betont Lohneiß. „Vielmehr geht es darum, mit der gemeinsamen Fahrt das Wir-Gefühl zu stärken.“ Und Konrektor Ulrich Günther, der sich seit zwei Jahren um die Koordination des Mega-Projekts kümmert, ergänzt: „Das Angebot ist nicht konfessionell ausgerichtet.“

Das macht auch das Programm der fünftägigen Fahrt deutlich. In zwei Gruppen - Unter- und Oberstufe - werden Attraktionen wie das Kolosseum, das Forum Romanum oder die antike Hafenstadt und archäologische Ausgrabungsstätte „Ostia Antica“ besichtigt. Darüber hinaus wollen die Schüler in mehreren Stadtrundgängen und -fahrten, die von den Lehrkräften Sabine Krapp und Daniel Geiger ausgearbeitet wurden, Rom erkunden. Die jungen Teilnehmer haben sich im vergangenen Schuljahr ebenfalls auf die Reise vorbereitet und werden das eine oder andere Referat zu den Sehenswürdigkeiten beisteuern.

Der Besuch des Petersdoms ist natürlich auch eingeplant. Die Führung im Vatikan übernimmt Dekan Kilian Kemmer, der in seiner Eigenschaft als Religionslehrer am Gymnasium an der Fahrt teilnimmt. Eintrittskosten für Museen oder den Aufstieg in die Kuppel des Petersdoms entstehen den Schülern aber nicht. Sie werden aus einem Spendentopf bestritten, den die Kreissparkasse, die Raiffeisenbank und die Martin Bauer Group gefüllt haben.

So konnte auch ein finanzieller Ausgleich angeboten werden, wenn die Höhe der Reisekosten einer Teilnahme entgegen gestanden hätte, etwa bei Familien, die mehrere Kinder am Gymnasium haben. Rund 450 Euro kostet die Fahrt.

„Von Anfang an war die Reaktion der Schüler und Eltern auf das Vorhaben positiv“, bestätigt Lohneiß. Rund zwei Drittel aller Schüler machen die Fahrt mit, die ja immerhin in den Herbstferien liegt. Lediglich die Jahrgangsstufe 5 konnte in die Planungen nicht einbezogen werden.

Mit dem Reiseanbieter Alpetours kümmert sich ein Profi um den Ablauf der Mega-Schulfahrt. Die begann Freitagnachmittag mit einem spektakulären Start: Neun Doppeldeckerbusse mit dem eigens kreierten Logo „Höchstadt ante portas“ wurden auf den Aischwiesen beladen - mit den Koffern der Schüler und Begleitpersonen, aber auch mit einem beeindruckenden Vorrat von 5500 Flaschen Erfrischungsgetränken für die Hin- und Rückfahrt. Und dann ging es los - schließlich führen alle Wege nach Rom.

 

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