Eine Viehseuche begründete Wallfahrtstradition

7.6.2017, 14:00 Uhr
Eine Viehseuche begründete Wallfahrtstradition

© Foto: Scharf

Das Jubiläum soll dieses Jahr eine möglichst große Gruppe am 10. Juni von Röttenbach aufbrechen lassen. Nicht alle um 4 Uhr morgens und zu Fuß. Die Pfarrei St. Mauritius plant, einen zusätzlichen Bus einzusetzen für Menschen, die mit wallfahren wollen, denen aber der Fußweg zu beschwerlich ist.

Den ganzen Weg, an die 50 Kilometer, gehen auch die Fußwallfahrer nicht mehr auf Schusters Rappen. Nach Gebet und Verabschiedung in aller Herrgottsfrühe läuft der Zug hinter dem von Jürgen Rödel getragenen Wallfahrtsbild und den beiden Fahnenträgern, begleitet von Musikanten mit dem Lied "Im frühen Morgenlicht" aus dem Dorf hinaus nach Hemhofen, wo sich traditionell noch einige dem Bittgang anschließen.

Zu Fuß nach Forchheim

Vier Stunden dauert der Fußmarsch bis zum Bahnhof in Forchheim. Von dort geht es per Bus bis zur Sachsenmühle im Wiesenttal. Von dort wird die letzte Etappe, den Berg hinauf, wieder zu Fuß zurückgelegt.

Der 10. Juni ist der Tag vor dem Dreifaltigkeitssonntag. Die Röttenbacher sind also am Patronatsfest der Gößweinsteiner Kirche weiß Gott nicht die einzige Wallfahrergruppe, die mit großem Glockengeläut feierlich in den barocken Prachtbau zum Gnadenaltar einzieht, um den Wallfahrersegen zu empfangen. Deshalb gibt es auch Terminenge für die Gottesdienste.

Die Röttenbacher sind am Nachmittag um 17 Uhr zusammen mit einer Gruppe aus Drosendorf bei Bamberg an der Reihe. Weil es ein Jubiläum ist, wird das Wallfahrtsamt für die Gläubigen etwas Besonderes: Laurentius Lompo, Erzbischof von Niamey im Niger, und seit vielen Jahren mit Röttenbach verbunden, wird sie zusammen mit Pfarrer Jacob Kurasserry und dessen Vorgänger Joan Vinyeta-Punti zelebrieren.

Vorher freilich gehört zu einer Gößweinstein-Wallfahrt auch Andachten an den sieben Altären in der Kirche und der Gang auf dem Kreuzweg. Der Rückweg am Sonntag beginnt um 12.30 Uhr – auf die gleiche Weise wie der Hinweg bis zum Einzug ins heimische Gotteshaus St. Mauritius.

Bebilderte Festschrift

Zum Jubiläum haben Wallfahrtsleiter Wolfgang Gumbert und sein Stellvertreter und Vorbeter Georg Barthel eine bebilderte Festschrift herausgebracht. Darin wird der Ablauf detailliert geschildert, vor allem aber Beteiligte und Helfer gewürdigt — unter anderem die Feuerwehr, die mit einem Fahrzeug die Fußwallfahrer sichert, die Blasmusik für ihre Klänge, Bild- und Fahnenträger oder die Familie Kupfer, die mit ihrem Bus für den Gepäcktransport sorgt.

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