Eine Zeitreise auf bulgarisch

16.6.2008, 00:00 Uhr
Eine Zeitreise auf bulgarisch

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Die Zeitreise des bulgarischen Chors «Angelicus» ging von der bulgarischen Musik des Mittelalters über Werke russischer Kirchenkomponisten bis hin zu bulgarischen Komponisten des 18. und 19. Jahrhunderts. Es mögen vielleicht 50 Gäste gewesen sein, die sich von den imposanten Stimmen des Chors meditativ und ein bisschen mystisch haben mitnehmen lassen. Die weltbekannten Klänge, sakraler und orthodoxer Musik haben eine Jahrtausend alte Tradition und erinnerten in ziemlich allen Passagen an den Chorgesang von Mönchen in ihren Klöstern.

Eine Engelsstimme

Liebhaber dieser Musik ziehen gerne Parallelen zum mittelalterlichen bulgarischen Komponisten Joan Kukusel, der wegen seiner außerordentlichen Stimme den Beinamen «Engelsstimme» bekam.

Authentische, byzantinische Sakralgesänge aus den Archiven alter Klosterbibliotheken und Kirchen wurden ausfindig gemacht und von «Angelicus» in Adelsdorf professionell zum Besten gegeben. Der bulgarische Chor «Angelicus», hauptsächlich Musiker und Sänger mit einer reichen Konzertbiografie, wurde erst 2007 in Sofia gegründet. Der Geruch von Weihrauch in einem Kloster zog durch das akustisch hervorragende Gotteshaus und schaffte eine unvergessliche Atmosphäre.

Das «Wiegenlied» von Brahms, das «Ave Maria» von Schubert oder «Ich bete an die Macht der Liebe» von Bortnyansky, waren Klangerlebnisse, die Gänsehaut machten. «Angelicus» befand sich im Mai und im Juni auf einer breit angelegten Tournee, die in Adelsdorf am Freitag auf ihrer vorletzten Station war.