Ende des Krieges: Im Gedenken vereint

14.11.2018, 07:00 Uhr
Ende des Krieges: Im Gedenken vereint

© Foto: Stadt Herzogenaurach

Es ist ein Moment, der den Herzogenaurachern noch lange im Gedächtnis bleiben wird: Im Gedenken vereint, lassen die Franzosen zusammen mit ihren Gästen aus Deutschland Friedenstauben in die Luft steigen.

Zwölf Stunden ist die Delegation um Bürgermeister German Hacker in Herzogenaurachs französische Partnerstadt Sainte-Luce-sur-Loire gefahren, um an den Gedenkfeierlichkeiten anlässlich des Endes des Ersten Weltkrieges teilzunehmen. Zwölf Stunden war die Gruppe aus Mitgliedern und Schülern des Herzogenauracher Gymnasiums in zwei Kleinbussen unterwegs, bis sie am Samstagnachmittag an ihrem Ziel angekommen ist. Die Partnerstadt hatte die Herzogenauracher eingeladen, mit ihnen zusammen an das Ende des "grande guerre", des großen Krieges, wie er in Frankreich genannt wird, zu erinnern. Der erste der beiden Weltkriege ist im Nachbarland deutlich präsenter als in der Bundesrepublik. "Spricht man bei uns vom Weltkrieg, geht der Blick immer auf den Zweiten. In Frankreich ist das anders", erklärt Hacker.

Entsprechend groß waren auch die Gedenkfeierlichkeiten im ganzen Land, die am Sonntag – am 11. November 1918 endete der Krieg mit dem Waffenstillstand zwischen dem Deutschen Reich, Frankreich und Großbritannien – ihren Höhepunkt fanden. Ein ereignisreicher Tag, an dem Paula, Sophie, Karolina Anabel, Anna und Philip unbedingt teilnehmen wollten. Die Schüler des Gymnasiums konnten sich auf sechs freie Plätze bewerben. Es gab weit mehr Interessenten, freut sich Hacker. "Für uns war es ganz wichtig, dass die Jugend dabei ist." Zusammen mit französischen Jugendlichen durften sie vor den 500 Gästen der Feier Kränze niederlegen und die Friedenstauben in den Himmel entlassen. "Wir wussten nicht, welche Präsenz das in Frankreich hat und wie groß gefeiert wird", sagt die Neuntklässlerin Anabel Wächter. Und Philip Beinßen ergänzt: "Wir werden uns noch lange an diesen Tag erinnern."

Die Bürgermeister der Partnerstädte nutzten den Besuch, um über den Ausbau der Beziehungen zu sprechen. Der Schüleraustausch mit dem Gymnasium werde wieder aufgenommen, außerdem gibt es Überlegungen für eine gemeinsame Sommerakademie mit Konzerten in beiden Städten, verriet Hacker.

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