Endlich wieder Rama Lama Ding Dong

27.9.2015, 17:21 Uhr
Endlich wieder Rama Lama Ding Dong

© Fotos: Kai Barnickel

)Und auch wenn an den Lautsprechern wieder einmal nachgebessert werden muss und auch bei der Mannschaft noch ein paar Schräubchen feinjustiert werden müssen: Insgesamt scheint der vorjährige Bayernliga-Vizemeister auf einem guten Weg zu sein. Und auch das Umfeld stimmt: Beim Familientag präsentierten sich alle Nachwuchsteams – und rund ums Stadion am Kieferndorfer Weg herrschte schon ab dem Vormittag stets ein reges Treiben.

Der neue Trainer Stan Mikulenka war zufrieden – wohl vor allem mit der Anfangsphase: Nach elf Minuten führte seine Mannschaft mit 6:0, dass sie es danach deutlich ruhiger angehen ließ und nur phasenweise den Eindruck erweckte, nur noch besonders schöne Tore erzielen zu wollen, kann man ihr angesichts der Heimpremiere vor etwa 350 Zuschauern nur bedingt vorwerfen.

Kompetenzen abgesteckt

Wenig ändern will Mikulenka, der auf Spielertrainer Daniel Jun folgt, der nun als Spieler sein Untergebener ist, als Sportdirektor aber auch gleichzeitig sein Vorgesetzter. Klingt wie eine gefährliche Konstellation, aber Mikulenka sagt selbst, dass er mit 52 Jahren gelassener an die Sache herangeht als früher. Und: „Wir haben viel miteinander gesprochen und unsere Kompetenzen klar abgesteckt. Wenn wir uns daran halten, sehe ich keine Probleme. Wir sind beide erwachsene Männer.“

Jun erhoffte sich von dieser Personalie, dass er dem Team mehr helfen könne, wenn er sich auf sein Spiel konzentrieren könne. Ein Trainerfuchs wie Mikulenka, der immer noch der effektivste Alligators-Stürmer aller Zeiten ist (329 Scorerpunkte in nur 84 Spielen), schien ihm der richtige Mann dafür zu sein. Der wiederum will „die großartige Arbeit von Daniel“ möglichst kontinuierlich fortsetzen: „Ich kann mich doch nach diesen vier erfolgreichen Jahren nicht hinstellen und sagen: Das war alles falsch, ich zeige euch jetzt, wie es richtig geht.“

Seine persönliche Note wird er aber selbstverständlich auch einbringen. „Ich suche nach Möglichkeiten, wie wir noch variabler und unberechenbarer spielen können. Als „hart, aber immer bemüht, allen Spielern gegenüber gerecht zu sein“ bezeichnet er seine Linie. Große Stücke hält er auf die überwiegend jungen HEC-Neuzugänge: „Auf diese Spieler kann der Verein durchaus seine Zukunft aufbauen.“ Zuletzt hatte Mikulenka ja den Höchstadter Nachwuchs Jugend gemeinsam mit Jan Cizek unter seinen Fittichen, es ist also davon auszugehen, dass die Jugend unter diesem Coach eine Chance bekommt und der mittelfristig nötige Generationswechsel eingeleitet wird.

Beim ersten Heimtest gegen Landesligist Amberg, der bestenfalls ein Sparringspartner war, trugen sich aber überwiegend noch die bewährten Kräfte in die Torschützenliste ein. Daniel Jun (er traf später noch einmal zum 8:1) selbst schoss bereits nach elf Sekunden das 1:0, Thilo Grau war mit drei Treffern beteiligt, der als Aushilfsverteidiger eingesetzte, sehr agile André Link mit zweien, Thomas Urban, Markus Babinsky, Daniel Sikorski und Stephan Hiendlmeyer mit je einem.

Für die Treffer der Neuen sorgten der aus Rießersee gekommene Philipp Seelmann und der Ex-Nürnberger Patrick Hörl. Durchaus auffällig agierten auch Allrounder Sven Gäbelein (aus Landsberg/Lech gekommen), der Weidener Marco Pronath, der ebenso quirlig wirkt wie Lukas Lenk, der jüngere Bruder von André, der vom Regensburger Nachwuchs an die Aisch kam.

Offenbar noch Anpassungsschwierigkeiten mit dem höheren Tempo beim Bayernligisten hatte der routinierteste Neuzugang, der 32-jährige Verteidiger vom Landesligisten ESC Haßfurt, Marcel Schorr. Ihm gelang noch nicht viel, was aber angesichts der kurzen Vorbereitungszeit auch nicht anders zu erwarten gewesen war.

Fünf Akteure pausierten: Torhüter Martin Fous wegen einer Leistenzerrung, Jiri Ryzuk fällt bekanntlich noch eine Weile aus, Ales Kreuzer und Richard Stützen wurden wegen kleinerer Blessuren geschont, und Daniel Tratz befindet sich nach seinem Kreuzbandriss noch im Aufbautraining.

Alles läuft naturgemäß noch nicht rund, auch bei den drei Gegentoren wirkte die Hintermannschaft samt Keeper Carsten Metz nicht gerade fokussiert (zumal sie sich tags zuvor beim 9:5 in Amberg noch öfter hatte auskontern lassen), aber das ist Mikulenka egal: „Ergebnisse in der Vorbereitung zählen nicht, wichtig ist, dass ich sehe, wer zu wem passt und dass sich die Mannschaft weiter entwickelt.“ Und gegen stärkere Gegner werden die Alligators gewiss auch mehr Biss zeigen gegen die zahnlosen „Wild Lions“ aus der Oberpfalz.

HEC, Tor: Metz. - Verteidigung: Sikorski/ Schorr, Babinsky/Vojcak, Gäbelein/A. Lenk. - Sturm: Jun/Grau/Urban, Hiendlmeyer/Dzemla/Pronath, Hörl/Seelmann/L. Lenk.

Tore: 1:0 Jun/Vorlage Sikorski (0:11), 2:0 Urban (5:51), 3:0 Babinsky/A. Lenk (6:40), 4:0 Sikorski/Grau (8:35), 5:0 Seelmann/Hörl (10:08), 6:0 Grau/Jun/Sikorski (11:00), 6:1 Aukofer (16:22), 7:1 Grau/Urban/Jun (24:50), 8:1 Jun/Grau (31:44), 9:1 Hiendlmeyer/Pronath/Vojcak (38:17), 10:1 Grau/Urban (40:46), 10:2 Krieger (42:36), 11:2 A. Lenk/L. Lenk/Seelmann (48:15), 12:2 A. Lenk (53:16), 12:3 Behmer (56:58), 13:3 Hörl (59:40).

Zuschauer: 350. - Schiedsrichter: Wittmann/Reitz/Beigel. - Strafminuten: 14:14.

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