„Europaweit einmalige Struktur“

17.9.2014, 15:53 Uhr
„Europaweit einmalige Struktur“

© Foto: Michael Müller

Die Zeit drängt. Bis Mitte 2015 müssen alle Baumaßnahmen auf dem Kellerberg abgerechnet sein, sonst gibt es keine Zuschüsse der EU. Daher hat der Stadtrat am Montag bereits die Aufträge für die anstehenden Maßnahmen am Kellerberg vergeben (wir berichteten), zwei Tage später lädt Bürgermeister Gerald Brehm zum Start der Sanierungsmaßnahmen ein. Hier gibt es auch Informationen zum LAG-Projekt, die Stadträte in der vergangenen Sitzung vermisst hatten.

Im Rahmen des LAG-Programmes, dessen zweite Förderperiode eben Mitte 2015 abläuft, sollen möglichst viele der 24 Kellerhäuschen, ein „herausragendes Kulturgut der Leader-Regionen Aischgrund und Südlicher Steigerwald, saniert werden. Gesichert werden sollen dabei auch die Überwinterungsstätten der streng geschützten Fledermäuse. Ein weiteres Ziel ist es, die aufgewerteten Keller in das Rad- und Wanderwegenetz einzubinden, sodass sich auch der Freizeitwert und die Lebensqualität der heimischen Bevölkerung verbessert.

Das neue Angebot würde den Tourismus ankurbeln, die Besucherzahlen erhöhen und so das Image der Region verbessern und die Wirtschaftskraft steigern, wie Bürgermeister Gerald Brehm ausführt. Um all diese Ziele zu erreichen, seien bereits Maßnahmen für insgesamt 865 570 Euro beschlossen worden, 363 539 Euro fließen als LAG-Fördermittel. „Ohne die EU- Mittel wäre hier sicherlich nie so viel Geld geflossen“, stellt Brehm klar.

Umgesetzt sei weitgehend die Sanierung des städtischen Petersbeck-Kellers, für die 161 770 Euro veranschlagt sind. Hier dankt Brehm vor allem dem Kellerbergverein mit dem Vorsitzenden Karsten Wiese. Die Mitglieder hätten bei den Arbeiten tatkräftig mitgeholfen. „Das ist prima.“ Zurzeit wird im Dachgeschoss des Kellerhäuschens noch ein kleines Kellerberg-Museum eingerichtet. Eine erste Vitrine zum Thema „Eisernte“ sei bereits installiert, berichtet Wiese.

Zurzeit wird noch die angegliederte historische Kegelbahn instand gesetzt, auch hier helfen die Vereinsmitglieder eifrig mit, lobt der Bürgermeister. Als Nächstes soll ein Brau- und Schaugarten auf dem Gelände eingerichtet werden, 214 200 Euro sind dafür vorgesehen. Es entsteht eine Terrasse und eine Freifläche, die Auffahrt wird neu gestaltet, ein Pavillon mit Behinderten-WC und Lagerraum für Brauutensilien gebaut. Im Schaugarten sollen Brau-Zutaten wie Hopfen und Gerste wachsen, stellt sich der für die Planung Verantwortliche Architekt Fritz Wiesneth vor.

Die Sanierung der 24 Kellerhäuschen, für die insgesamt 350 835 Euro veranschlagt sind, hat begonnen. Die ersten vier Kellerhäuschen sind eingerüstet. „90 Prozent der Besitzer haben bereits zugesagt, wir hoffen aber auf 100 Prozent“, so Brehm. EU-Zuschüsse gebe es nur, wenn sich die Baumaßnahmen in den Ensembleschutz einfügen. Spätestens Mitte 2015 sollen die Arbeiten beendet sein. Die Einweihung des sanierten Areals soll zusammen mit der Kirchweih im August 2015 gefeiert werden, kündigt Brehm an.

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