Fehlwurf-Festival der Shorthorns

14.12.2014, 19:25 Uhr
Fehlwurf-Festival der Shorthorns

© Foto: Berny Meyer

Die TSH-Damen rangieren nun mit einem ausgeglichenen Punktekonto von vier Siegen und vier Niederlagen auf dem vierten Tabellenplatz der Regionalliga. Das Spiel war für den Zuschauer sicher höchst interessant, phasenweise spektakulär und bis kurz vor Schluss auch extrem spannend. Letztlich gewann dann aber – wenig überraschend – die Mannschaft mit der weit besseren Trefferquote.

Was für den Zuschauer angenehm zu beobachten gewesen sein dürfte, quälte die Trainer der Gastgeberinnen. Das intensive und temporeiche Spiel wogte hin und her. Ein schneller Abschluss nach dem anderen war zu bewundern. Auf Seite der Shorthorns erlebte man aber leider ein Fehlwurffestival. Eine Fahrkarte, teils unbedrängt aus bester Position, jagte die nächste.

Das Trainergespann Braun/Hofmann raufte sich mehrfach die Haare. Irrwitzigerweise trafen aber beide Mannschaften sehr ordentlich aus der Distanz und es standen jeweils acht erfolgreiche Dreier zu Buche. Ob der schwachen Abschlüsse in Korbnähe hörte man nicht wenige Fans sagen, dass wahrscheinlich schon eine bessere Trefferquote bei den „Hundertprozentigen“ zum Sieg gereicht hätte.

Früh stellten sich die ersten Fehler ein. Den Shorthorns gelang kein guter Start und das zeigte auch die Anzeigetafel. 4:9 nach vier Minuten, 7:13 nach fünf zeigte sie an ehe eine Auszeit das erste Aufbäumen der TSH-Damen zum 13:13 (7. Minute) brachte. Diese verpuffte schnell und die Gäste entzauberten die Shorthorns-Defense regelmäßig. Das Ergebnis: Ein Lauf, der das 14:28 noch im ersten Viertel bedeutete. Die Viertelpause rettete die Herzogenauracherinnen vor Schlimmeren.

Im zweiten Spielabschnitt folgte ein Schlagabtausch, der jedoch keiner Mannschaft merklich Vorteile brachte. Die Shorthorns wackelten dennoch defensiv weiter, Theresa Streng (19 Punkte) war nicht in den Griff zu bekommen, und so muss man es als glücklich erachten, dass es zur Pause nur 37:43 stand.

Co-Trainer Hofmann war schon hier nicht zufrieden mit den 16 Mannschaftsfouls seines Teams. „21 Freiwürfe reichen für ein ganzes Spiel. Wir müssen defensiv kontrollierter und smarter spielen und brauchen auch mal etwas Glück“, gab er da schon zu Protokoll.

Schwächen ausgenutzt

Nach der Pause änderte sich das Bild nicht signifikant. Die Damen vom Jahn zogen auf 54:42 (23.) davon, ehe die Shorthorns auf 51:55 (27.) verkürzen konnten. Eine erneute schwächere Phase der Aurachstädterinnen nutzten die Gäste zur 62:53-Führung zu Beginn des letzten Viertels.

Hier begehrten die Shorthorns nochmals richtig auf. Defensiv wurden die Zügel nochmals angezogen, Anna Friedmann traf aus der Distanz und vor allem Jana Ulbig (26 Punkte insgesamt) nutzte viele Schnellangriffe zu leichten Punkten. So kämpften sich die Herzo-Damen wieder zum 67:67-Ausgleich (36.) heran.

Dann schwanden nach dem personellen Aderlass – Theresa Heinz und Regine Brox mussten die Partie mit je fünf persönlichen Fouls vorzeitig beenden, Raluca Chioran und Laura Fürsich (6) hatten sich verletzt – die Kraftreserven und Glücksgöttin Fortuna verzog sich ebenfalls.

Den Ausgleich konterten die Gäste mit einer ihrer Stärken in diesem Spiel: Freiwürfen. Dazu versenkte Vanessa Seligmann (19) einen Dreier und der so geschaffene Sieben-Punkte-Unterschied war die Entscheidung. Die Shorthorns mühten sich ohne viel Glück und Erfolg und zogen mit 76:85 schließlich den Kürzeren.

„Wir haben erneut gegen einen guten Gegner verloren. Unsere Defensivleistung hat, besonders im ersten und letzten Viertel, nicht ausgereicht. Da haben wir nicht unser Spiel gespielt. Dazu dürfen wir uns so viele Unkonzentriertheiten, vor allem im Abschluss, nicht erlauben.“ zeigte sich Trainer Braun unzufrieden.

Ein Blick auf die Statistik: 30:17 Fouls wurden verteilt. Bei den Freiwürfen stand es am Ende 17:39, woraus sich ergibt, dass die Gäste mit ihrer 80prozentigen Quote mehr Freiwurftreffer erzielten, als die Shorthorns überhaupt Versuche hatten.

Doch Braun schaut nach vorne und sieht, dass „der Jahresabschluss besser sein könnte“, man aber mit dem vierten Platz nicht schlecht liege. Dazu ist er „stolz auf seine Damen, die sich nicht hängen lassen und den Kampf angenommen haben. Trotz des frühen Rückstands und der enormen Foulprobleme haben wir uns nochmals auf einen Gleichstand herangekämpft.“

Shorthorns: Angerstein 8/2 Dreier, Brox 12, Carret 5/1, Chioran, Ertugrul, Friedmann 12/4, Fürsich 6, Heinz 2, Redeker 2, Sperber 3/1, Ulbig 26.

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