Fiebern bis zum Kreislaufkollaps

1.4.2015, 18:23 Uhr
Fiebern bis zum Kreislaufkollaps

© Michael Müller

Einer scheint es geahnt zu haben, als das Finale zwischen diesen beiden Teams feststand: HEC-Sportvorstand Jörg Schobert. Dieser unkte nämlich, nachdem der EVL den EHC Waldkraiburg besiegt hatte: „So knapp wie die Spiele in den letzten Jahren zwischen Lindau und uns waren, gibt es wohl das längste Finale der Bayernligageschichte und alle Partien werden im Penaltyschießen entschieden.“

Ganz sollte Schobert zwar nicht recht behalten, denn nur im letzten Spiel musste der „Shoot-Out“ zur Ermittlung des Siegers herhalten, aber wenigstens mit den fünf Spielen sollte er richtig liegen.

Dabei gaben vergangenen Freitag nach der 0:4-Klatsche am Kieferndorfer Weg wohl nur die kühnsten Optimisten noch einen Pfifferling auf die Panzerechsen. Diese bewiesen aber im Spiel am Bodensee eine unglaubliche Moral. 2:2 stand es nach der regulären Spielzeit, und das Team von Sebastian Buchwieser fand kaum eine Lücke in der dicht gestaffelten Defensive.

Mit etwas mehr Glück hätten die Alligators das Spiel sogar schon in der regulären Spielzeit für sich entscheiden können, aber zwei Mal stand der Pfosten im Weg. Im Penaltyschießen zeigten die Alligators aber die stärkeren Nerven. Während die Routiniers Kreuzer und Jun trafen, versagte bei Lindaus Stürmern das Schussglück gegen den überragenden Philipp Schnierstein im Höchstadter Tor.

Mit dieser Energieleistung erzwangen die Panzerechsen das so ersehnte Spiel fünf in der Finalserie, in dem es jetzt endgültig für beide Teams um alles oder nichts geht.

Eine Situation, die für die Zuschauer absolute Spannung und Brisanz bietet. Jede Strafe, jede Unachtsamkeit aber auch jeder geniale Moment kann über Titel oder Nicht-Titel entscheiden; beide Kontrahenten werden sich bis zum äußersten belauern und beharken und auf den Lucky Punch hoffen; beide Goalies werden aufs äußerste fokussiert sein um eventuell der Held des Abends zu werden. Und auch die Zuschauer auf den Rängen werden fast bis zum Kreislaufkollaps mitfiebern und ihr Team nach vorne treiben. Aus Lindau haben sich drei Fanbusse angekündigt.

Nicht weniger groß ist die Eishockey-Euphorie in Höchstadt. Die Sitzplätze sind schon längst voll besetzt und auf die Vorverkaufsstellen fand ein noch nie dagewesener Andrang statt. Um noch Tickets an der Abendkasse anbieten zu können, schließt der HEC den Vorverkauf heute bereits um 12 Uhr. Wurde mit 1527 Zuschauer in Spiel drei eine lange nicht mehr da gewesene Marke am Kieferndorfer Weg geknackt, könnte diesmal sogar die maximal mögliche Zuschauerzahl von 2000 erreicht werden. Deshalb öffnet der Verein die Stadionkassen diesmal deutlich eher als sonst. Bereits ab 18 Uhr können die Tickets vor Ort gekauft werden. Man sollte also früh kommen, um sich einen guten Platz zu sichern.

Party am Samstag

Egal wie das Spiel ausgeht und ob noch Aufstiegspartien gegen die Eisbären Heilbronn folgen: Feiern werden die Höchstadter auf jeden Fall. Am Ostersamstag möchten die Alligators ihre Fans und Sponsoren zu einem rauschenden Fest einladen. Ab 18 Uhr veranstaltet der Verein in der Fortuna Kulturfabrik die traditionelle Saisonabschlussfeier, die im Idealfall noch einen anderen Titel bekommen könnte. Neben der traditionellen Trikotversteigerung erwartet die Gäste ein buntes Rahmenprogramm mit zahlreichen Interviews und der Wahl zum HEC-Spieler der Saison.

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