Filetstück wird frei

1.10.2016, 18:42 Uhr
Filetstück wird frei

© Hubert Bösl

Vor drei, vier Jahren hatte man in der Stadt schon Vorschläge für eine künftige Bebauung des Grundstücks in Filet-Lage am Rand der Altstadt gewälzt. Jetzt, so Bürgermeister German Hacker, „kommt endlich Bewegung in das Thema“. Es sehe gut aus, dass diese doch unschöne Ecke aufgewertet wird.

Der Antragsteller war in der Sitzung. Nach deren Ende versprach Norbert Kurr, übrigens ein Nachfahr des früheren Baumeisters Andreas Kurr und so einer alten Herzogenauracher Bau-Dynastie entstammend, schon für die nächste Bauausschuss-Sitzung einen Bauantrag vorzulegen. Er arbeite gerade mit dem Architekten daran.

Nicht um einen ehemaligen, sondern um einen künftigen Kfz-Betrieb ging es beim Antrag von Gökay Can Candirik, Betreiber des „Bosch-Dienstes“ im Gewerbegebiet Nord. Candirik plant den Umzug seines Betriebs nach jenseits der Bamberger Straße. Sein Plan einer Kfz-Werkstatt konnte ohne Abstimmung durchgewinkt werden, er läuft im Genehmigungsfreistellungsverfahren.

So wird an der Werner-Heisenberg-Straße ein ganzes Kfz-Viertel entstehen. Das VW-Autohaus samt Vertragswerkstatt am Anfang ist bereits in Betrieb, westlich daneben entsteht gerade das Prüfzentrum der Dekra und jetzt wird eine Hausnummer weiter westlich die Werkstatt mit Bosch-Dienst entstehen.

Auch die beiden Herzogenauracher Sportartikler hatten dem Bauausschuss Projekte vorgelegt. Puma plant eine Änderung an seinem neuen Erweiterungsbau nördlich des Hans-Ort-Rings. Das Gebäude soll einen größeren Keller bekommen als zunächst geplant und genehmigt. Außerdem will der Bauherr auf die Verkleidung einiger Aufbauten auf dem Dach des Neubaus verzichten. Dies und auch die Unterkellerung leitete der Bauausschuss mit einem einstimmigen Ja an die Genehmigungsbehörde weiter.

Auch adidas erweitert, diesmal aber „nur“ sein firmeneigenes Angebot der Kinderbetreuung. Es soll auch ein Waldkindergarten angeboten werden — als Dependance mit 20 Plätzen der Tagesstätte auf der World of Sports.

Der Bauausschuss hatte nichts gegen den Bauwagen mit Sitzgruppen davor, den die Sportartikelfirma in den Schwarzwald zwischen Haundorf und Beutelsdorf stellen will. Nur die Frage, wie die Kinder dorthin gelangen sollen, bewegte die Stadträte, denn eine Zufahrt gibt es in das vorgesehene Waldstück nicht. Auf die entsprechende Frage von Kurt Zollhöfer (CSU) antwortete Bürgermeister German Hacker, man habe ihm gesagt, die „Waldkinder“ würden sich an der adidas-Tagesstätte treffen und dann zu Fuß zu ihrem Waldkindergarten gehen. Gutes Schuhwerk wäre dafür vorauszusetzen, denn, befand der Bauausschuss, die Strecke ist gar nicht kurz für Kindergartenkinder.

Die Stadt selbst bekam natürlich grünes Licht für die Verlängerung der Baugenehmigung des Container-Kindergartens an der Beethovenstraße. Dort ist, wie berichtet, vorübergehend die Kindertagesstätte Herzo Base II bereits eingezogen und kann das vorher vom Kinderhaus St. Martin genutzte Provisorium gut gebrauchen, bis das eigene Haus auf der Herzo Base fertig ist. Bis 2018 soll die Genehmigung für die Container weiter laufen. Sie bieten Platz für insgesamt sechs Gruppen.

Der Wasser-Hochbehälter bei Burgstall der Eltersdorfer Gruppe bekommt ein neues Dach. Der Bauausschuss gab einstimmig grünes Licht für ein sehr flaches Walmdach, welches das marode bestehende Dach ersetzen soll. Der Wasserspeicher liegt mitten im Wald, dem sogenannten „Langen Holz“.

Der „Siedlungshaus-Charakter“ eines geplanten Neubaus an der Adalbert-Stifter-Straße 40 bleibt umstritten. Peter Prokop (SPD) jedenfalls sah ihn auch nach einer Umplanung nicht gegeben und lehnte den neuerlich vorgelegten Antrag ab. Die anderen Stadträte akzeptierten den Bau mit nunmehr erkennbarer Firstrichtung und steilerem Dach als der erste, vom Gremium einst abgelehnte Entwurf es aufwies.

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