Finale furioso: HEC schafft es erst in der Verlängerung

28.10.2018, 22:03 Uhr
Finale furioso: HEC schafft es erst in der Verlängerung

© Foto: Hollfelder

Durchaus eine Überraschung also, denn das Oberliga-Schlusslicht aus der Industriestadt war ja mit zehn Niederlagen in zehn Spielen angereist, die Heimmannschaft galt als haushoher Fvorit. Vielleicht zeigten sich die Löwen auch deshalb erstaunlich bissig, weil ein neuer Name als "Headcoach" auf dem Spielerbogen stand: Sebastian Wolsch, gleichzeitig Stürmer beim EHC.

Die "Notbesetzung" war Folge einer Eilentscheidung des Managements nach der Pleite der Waldkraiburger am Freitagabend gegen Memmingen. Man zog die Reißleine und entließ den Trainer Thomas Vogl. Der Coach wurde am Samstag von seinen Aufgaben entbunden.

Die gut 800 Zuschauer im Eisstadion am Kieferndorfer Weg sahen zunächst einen abgeklärten Hausherren, der schon in der dritten Minute durch Thilo Grau in Führung ging. Zum zweiten Mal an diesem Abend auf dem Eis, und diesmal in einer Sturmreihe mit Vitalij Aab und Michal Petrak, gelang im ein sehenswerter Treffer.

Die gleiche Reihe stockte in der neunten Minute noch auf: Verteidiger Ribarik bediente Aab und dieser Petrak: Es hieß 2:0 für den HEC. Torhüter Nicola Henseleit konnte sich mehrmals auszeichnen, so nach einem Schuss des ehemaligen Höchstadters Tomas Rousek.

Die "Löwen" schienen einigermaßen gezähmt, doch dann, in der 19. Minute, erlaubte sich Michal Petrak einen Check von hinten und erhielt zu den zwei gewöhnlichen Strafminuten noch zehn dazu. Und die Löwen bissen in Gestalt von Kirils Galoha kurz vor der Sirene zu. Mit 2:1 ging es doch knapper als gedacht in die Drittelpause. Die Kellerkinder aus Waldkraiburg hatten sich auch nicht von einem überlegenen HEC einschüchtern lassen

Der zweite Durchgang bot den Zuschauern dann Eishockey-Schmalkost. Wenn man von diversen Strafzeiten gegen beide Teams absieht, war so gut wie nichts los. Immerhin hatte sich das Publikum in der Drittelpause an einem Einlagespiel der Young Alligators erfreuen können, die alten Panzerechsen boten den Fans kein Tor, obwohl sie gegen Schluss des Mitteldurchgangs stark in der Offensive waren.

Mit unveränderter 2:1-Führung der Höchstadter ging es in die Schlussrunde, in der es dann auch rund gehen sollte. Die Gäste mühten sich um den Ausgleichstreffer, die HEC-Defensive widerstand, doch war rasch zu merken, dass auch den Hausherren in dieser Phase ein Tor gutgetan hätte.

So schlich sich die Souveränität leise davon. Ein Überzahlspiel in der 51. Minute verlief erfolglos für den HEC, ein Schussversuch von Petrak brachte nichts ein. Auch Andre Lenk versuchte es, doch auch er scheiterte am Goalie.

Zweieinhalb Minuten vor dem Ende hatten die Gäste nach eine Auszeit ihren Torwart vom Eis genommen und nutzten eine HEC-Strafzeit zum Power Play sechs gegen vier. Die Höchstadter verteidigten mit allem, was ging, überstanden die Unterzahl — und kassierten 17 Sekunden vor der Schlusssirene doch noch den Ausgleichstreffer durch Trox auf Vorlage von Hämmerle.

Es ging in die Overtime. Drei gegen drei spielten, als nach 19 Sekunden Lenk und Nedved Michal Petrak bedienten und der HEC-Stürmer mit seinem zweiten Treffer an diesem Abend sein Team mit dem Siegtreffer erlöste. Ein Spielverlauf, wie man ihn nach den Vorzeichen ganz und gar nicht erwartet hatte.

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