Fisch und Wahlkampf der Freien-Kandidaten in ERH

16.2.2018, 12:01 Uhr
Fisch und Wahlkampf der Freien-Kandidaten in ERH

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Enz und Martin Oberle, der für den Bezirkstag kandidiert, nutzten die Bühne vor gut 60 Gästen, die zum traditionellen Fischessen gekommen waren, um ihre Ziele vorzustellen — moderat und sachlich, ohne den politischen Gegner persönlich zu verletzen.

Da dieser politische Aschermittwoch, der seit vielen Jahren in Hemhofen stattfindet, eine Veranstaltung des Kreisverbands der Freien Wähler ist, wurde in Hemhofen natürlich auch die Kreisvorsitzende Irene Häusler als Rednerin erwartet. Häusler musste ihre Teilnahme jedoch krankheitsbedingt absagen, wurde aber von ihrem Vize Axel Rogner vertreten, der unter anderem auf die Debatte um die Straßenausbaubeitragssatzung aufmerksam machte und darauf, dass der ÖPNV in der Region besser ausgebaut werden müsse.

Anschließend trugen die Damen und Herren des Kaninchenzuchtvereins die berühmten marinierten Heringe auf — in selbstgemachter Sauce, wie der Ortsvorsitzende der Freien Wähler, Stefan Mächtel, betonte.

Martin Oberle (54), Chef der Außenstelle für Karpfenteichwirtschaft in Höchstadt, sagte in seiner Aschermittwochsrede, dass er heimatverliebt sei, die Volksmusik schätze und natürlich ein Auge auf die hiesige Fischerei habe — auf diese Weise "besetze" er gleich mehrere Stellen, die in die Zuständigkeit des Bezirkstag fallen, dessen Haushalt mit rund einer Milliarde Euro immer größer werde. Als Bezirksrat wäre es ihm auch ein Anliegen, dass die Kreise leistungsfähig bleiben und die Bezirksumlage nicht ständig steige.

Angeschnitten hat er in Hemhofen zudem die zunehmende "Dokumentaritis" in den bezirkseigenen Krankenhäusern. Diese müsse eingedämmt werden.

Dem Höchstadter Bankkaufmann Enz, bei den Freien Wählern auch Mitglied im Bundesfachausschuss für soziale Fragen, ging es in seiner Rede vor allem um die soziale Gerechtigkeit und darum, die Last auf viele Schultern zu verteilen. Besser sei es jedoch ohnehin, wenn möglichst wenige Menschen überhaupt in das soziale Netz fallen würden, meinte Enz.

"GroKos bedeuten Stillstand"

Christian Enz ist Direktkandidat der Freien Wähler und auf Platz sechs der mittelfränkischen Landesliste und dürfte, sofern die Freien Wähler die Fünf-Prozent-Hürde schaffen, mit großer Wahrscheinlichkeit in den Landtag einziehen. Große Koalitionen, sagte der Redner, würden Stillstand bedeuten. Die Freien Wähler, fuhr er fort, müssten mitregieren, schließlich habe die CSU 99,98 Prozent der Anträge der Freien Wähler niedergebügelt. Dies werde bei der Straßenausbaubeitragssatzung aber nicht geschehen.

Enz schimpfte über die "Selbstgefälligkeit" der Christsozialen, die mit dem Herzogenauracher Abgeordneten Walter Nussel einen "Entbürokratisierer" hätten, von dem in den vergangenen Jahren nur "heiße Luft" gekommen sei. Angesprochen hat Enz bei seinem Vortrag darüber hinaus die Stärkung der Mittelschicht, die Inflation und Lohnerhöhungen sowie die Asylpolitik.

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