Flexibel und vernetzt: Die Mobilität von morgen

24.10.2016, 06:00 Uhr
Flexibel und vernetzt: Die Mobilität von morgen

© Niko Spörlein

„Und ihr habt eure Seele behalten“, sagte Söder, der sich einreihte in einen auserwählten Kreis von Ehrengästen. Mit auf der Forums-Bühne im Festsaal am Schlüsselfelder ADAC-Hügel saßen auch Herbert Behlert, der Vorsitzende des ADAC Nordbayern, Vorstandsmitglied Michael Herbst, der Vizepräsident des Vereins für Verkehrsfragen Ulrich Klaus Becker, Prof. Dr. Wolf Mutschler, Vorsitzender des ADAC-Ärztekollegiums, Martin Schulze Südhoff, Projektmanager bei Siemens, und Jürgen Hildebrandt, Abteilungsleiter Verkehr und Technik beim ADAC.

Trotz der immensen Bedeutung des Pkw-Verkehrs würden Forderungen nach Beschränkungen insbesondere in den Großstädten immer lauter, hieß es. Es gehe darum, Treibhausgase zu reduzieren, die Luftverschmutzung, Lärm, Flächenverbrauch, Unfälle und Staus wirkungsvoll zu bekämpfen. Gleichzeitig nehme die Mobilitätsnachfrage vielerorts zu. Dazu komme auch noch die Tatsache, dass der Radverkehr ein großes Entwicklungspotenzial habe.

„Die Mobilitätsnachfrage entsteht, weil Wohnen, Arbeiten, Bildung und Freizeit räumlich oft voneinander getrennt sind“, sagte Ulrich Klaus Becker. Verkehr sei unverzichtbar, um an diesen „Daseinsfunktionen“ teilhaben zu können. „Mobilität im Wandel“, so lautete die Überschrift des ADAC-Forums, und Mobilität sollte dem Verständnis von Becker nach auch in Zukunft gewährleistet sein und als „wesentliches Stück zur Lebensqualität beitragen“.

Mobilität sei auch ausschlaggebend für den ländlichen Raum, betonte Markus Söder, was die Bayerische Staatsregierung stets im Blick habe. Bayern sei in Sachen Infrastruktur breit aufgestellt, man arbeite daran, die Zentralisierung in großen Städten zu entzerren, beispielsweise mit Behördenverlagerungen. Laut Söder sei die Digitalisierung der Mobilität nicht umkehrbar. Als Beispiel führte er den Pkw an, der, wenn er heute in die Werkstatt müsse, zuallererst mit einem Laptop verbunden werde.

Der Staatsminister für Finanzen, Landesentwicklung und Heimat stellte in Sachen Standortunabhängigkeit heraus, dass Bayern in vielen Segmenten „ein sensationelles Land“ sei, ohne Schulden, mit hohen Investitionen, mit viel Kreativität und mit einer „gelebten kulturellen Identität“, so Söder. Zudem werde im Zuge der sich wandelnden Mobilität der demografische Faktor immer wichtiger und Barrierefreiheit bei der Verkehrsplanung dadurch eine immer wichtigere Rolle einnehmen.

Unter dem Strich gehe es auch darum, den Individualverkehr mit dem öffentlichen Personennahverkehr besser zu vernetzen, flexible Bedienformen im Umland der Städte und im ländlichen Raum zu ermöglichen. Mobilität müsse, neben sozialen, ökologischen und ökonomischen Aspekten, auch „sicher, umweltfreundlich, bedarfsgerecht und bezahlbar“ sein, so das Fazit des ADAC-Forums 2016, was letztlich auch eine Herausforderung für die Kommunen sein werde.

Keine Kommentare