Frühe Früchte-Fülle

28.8.2014, 15:23 Uhr
Frühe Früchte-Fülle

© Rainer Groh

Peter Türk aus Dechsendorf ist mehr als zufrieden. Türk ist ein passionierter Pilzsucher seit Kindesbeinen. Und, behauptet seine Frau, Gelberli, Rotkappen und Steinpilze melden sich bei ihm, sobald er auch nur in die Nähe einer seiner Pfiffer-Ecken im Markwald kommt.

Frühe Früchte-Fülle

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Wie in unserer Zeitung kürzlich berichtet, ist ihm ein Steinpilz sogar „nach Hause gefolgt“ und in seinem Garten in Dechsendorf gewachsen. Am Mittwochvormittag ist Türk in der Mark gewesen. Schließlich hatte er zwei Tage vorher 16 Liter Regen pro Quadratmeter gemessen, am Dienstag gar 34 Liter. Also bestes Pilz-Wachswetter.

Der erfahrene Sammler hatte sich nicht getäuscht in seiner Erwartung. Innerhalb von 90 Minuten hatte er genug Rotkappen, Steinpilze und Pfifferlinge beieinander, um auch den Nachbarn eine Mahlzeit abgeben zu können.

Zuvor hatte Türk bei Bekannten in Heßdorf noch Zwetschgen geerntet. Auch für dieses Franken-typische Obst war seiner Meinung nach der Sommer ideal: Die Äste der Bäume biegen sich vor Früchten.

Andere Obstbaumbesitzer bestätigen reichen Ertrag. Freilich hat dieser seine Kehrseite für Leute, die Obst nicht nur zum Eigenbedarf im Garten haben. Der Großhandel, berichtete jüngst der Bayerische Rundfunk, bezahle wegen Überangebots nur noch 25 Cent für ein Kilo. Manche Erzeuger verzichten auf das Ernten. Die Arbeit rechne sich kaum.

Wer Zwetschgen im Supermarkt kauft, bekommt allerdings derzeit gute Angebote: ein Kilo mitunter schon für 80 Cent.

Frühe Früchte-Fülle

© Rainer Groh

Für Äpfel hat es im Frühjahr wohl etwas zu wenig Wasser gegeben. Der Höchstadter Obst- und Gartenbauverein erwartet für seine Saftpresse, wie berichtet, ein durchschnittliches Materialaufkommen. Bestimmte Apfelsorten aber hängen überreich an den Bäumen. Jutta Sulzer, die Gartenbau-Fachberaterin des Landkreises, weiß sogar von Astbruch wegen zu schwerer Fruchtlast.

Die meisten Äpfel freilich sind dieses Jahr etwas klein geraten. Für Sulzer zunächst ein Zeichen, dass der betreffende Baum nicht oder schon lange nicht mehr ausgeschnitten worden ist. Vielleicht aber liege es auch daran, dass das Frühjahr recht trocken war und den Bäumen etwas Wasser gefehlt haben könnte.

Auch wenn der Apfelbaum schon in die Jahre gekommen ist, werden seine Früchte nicht mehr so groß wie in jungen Jahren. Und, so Jutta Sulzer, wenn sich viele auf engem Raum entwickeln, werden sie nicht groß.

Bestätigt hat die Fachberaterin Peter Türks Zwetschgen-Bilanz. Pflaumen wie Zwetschgen haben demnach ein Spitzenjahr. Sie hängen überreich an den Zweigen. Dies zeige sich bei der derzeit laufenden Erfassung der Obsternte, die Sulzers Kollegin Schiffer durchführt. Auch dies ungewöhnlich früh im Jahr. Aber, auch diesen Eindruck kann Jutta Sulzer bestätigen, alles ist heuer zwei Wochen früher dran.

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