„Gartenarbeit ist für mich wie autogenes Training“

22.6.2016, 14:00 Uhr
„Gartenarbeit ist für mich wie autogenes Training“

© Foto: Giulia Iannicelli

Wenn man aus Richtung Lonnerstadt nach Frimmersdorf kommt, muss man in der Ortsmitte rechts abbiegen, um oben am Hang zur Hausnummer 73 zu gelangen. Der kleine Ortsteil von Vestenbergsgreuth liegt idyllisch im sanften Tal der Kleinen Weisach. Pure fränkische Kulturlandschaft. Braucht es da noch einen besonderen Garten, wenn es außen herum schon so herrlich ist?

„Ja, es ist schön hier, aber ein eigener Garten ist noch etwas anders,“ sagt Waltraud Bär. „Es macht mir einfach Spaß, hier zu arbeiten und zu gestalten.“ Und genau das tut die 57-Jährige gemeinsam mit ihrem Mann Werner (60) seit 25 Jahren. Das Ergebnis: ein vielgestaltiger, aber pflegeleichter Garten, von dem auch Werner Bär sagt: „Darin zu arbeiten, ist für mich wie autogenes Training.“

Die Bärs ist es über die Jahre gelungen, einen Garten zu schaffen, bei dem trotz aller Üppigkeit die Ordnungsliebe nicht zu übersehen ist. Auf kleinen Steinformationen wachsen Sukkulenten. Rasenstücke wechseln mit sorgfältig abgesetzten Stauden- und Blumenbeeten ab. In einer Ecke des Gartens steht dekorativ ein alter weißer Tisch mit vier Stühlen. „Die habe ich mal für 50 Euro in Ungarn gekauft“, erzählt Werner Bär. Ein feines Schnäppchen, genau richtig für den Frimmersdorfer Garten.

Auf Schritt und Tritt eröffnen sich dem Besucher neue Einsichten, ganz besonders spannend ist das Hanggelände hinter dem Haus. Bei der Gartenarbeit ergänzen sich die Bärs bestens. Werner Bär arbeitet am Bau und weiß daher, wie man Treppen setzt und Wege gestaltet, die Ehefrau genießt insbesondere Auswahl, Anpflanzung und Pflege der Flora.

Zwei Dinge fallen in dem Garten außerdem auf: Rund 60 Quadratmeter werden für den Anbau von Gemüse genutzt. „Zwiebeln, Karotten, Bohnen, Salat, rote Beete, Blaukraut, Tomaten“ wachsen hier, zählt Werner Bär auf. Der Selbstversorgergarten macht ihm große Freude, und auch hier ist zu sehen: Er wird genauso sorgfältig gepflegt wie der Rest des Gartens. Ins Auge fallen auch die Deko-Artikel, die den Garten zusätzlich schmücken. Vieles ist gekauft, aber Werner Bär trägt mit eigenen Metallarbeiten zur Gartenvielfalt bei.

Werkeln und genießen

Weil die Bärs bei den Pflanzen vor allem auf winterharte Stauden setzen, hält sich die Arbeit ihrer Einschätzung nach in Grenzen. „Jeder arbeitet durchschnittlich etwa eine Stunde am Tag im Garten.“ Nicht nur die Arbeit macht Spaß: „Es ist auch schön, einfach mal nur auf der Terrasse zu sitzen und auf den Garten zu schauen.“

Am Sonntag wollen die Bärs andere Gartenfreunde schauen lassen. „Vor zwei Jahren hat eine Freundin beim Tag der offenen Gartentür mitgemacht“, verrät Waltraud Bär, „und viele haben gesagt, wir könnten uns ja mal melden.“ Gesagt, getan. „Wir freuen uns auf den Erfahrungsaustausch mit den Gästen.“

Im Landkreis sind auch diese Gärten zu sehen von: Regina Graumann, Margarethenweg 2, Bettina und Hans-Peter Badstuber, Buschhornweg 18, Röttenbach; Theodor Betz, Bühlweg 14, Heroldsberg; der Obst- und Gartenbauverein Weisendorf öffnet von 10 bis 20 Uhr seine Pforten im Reuther Weg. Um 10 Uhr spricht dort Landrat Alexander Tritthart.

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