Oberreichenbach ehrte zwei prägende Gestalten

8.1.2016, 11:36 Uhr
Oberreichenbach ehrte zwei prägende Gestalten

© Roland Meister

In diesem Jahr waren es mit Erwin Studtrucker und Roman Gibtner zwei, denen die Ehre zu Teil wurde. Neben den zwei Ehrengästen sowie Vertreter aus Politik und Kirche konnte Bürgermeister Klaus Hacker viele Gäste der örtlichen Vereine und Institutionen begrüßen. Im Anschluss gab es einen ausführlichen Bericht über die Geschehnisse. In naher Zukunft würden wohl weitere Flüchtlinge nach Oberreichenbach kommen. Dieses Jahr stehe auch der weitere Ausbau der ERH 15 auf dem Programm. Bei dieser Baumaßnahme kommen auch auf die Gemeinde nicht unerhebliche Kosten zu.

Erfreulich sei die Aussicht, dass, wenn alles gut läuft, Ende des Jahres mit der Ausschreibung zur Erschließung eines weiteren Baugebietes begonnen werden kann.

Der Ehrungsabend bekam seinen Rahmen bekam durch das Ensemble "Ocissimo" unter der Leitung von Christine Pölloth. Zu Beginn der Verleihung hielt Jürgen Seddig die Laudatio auf Studtrucker. Der gebürtige Oberreichenbachersei bereits in der Jugend mit der Kommunalpolitik in Berührung gekommen: Sein Vater war von 1946 bis 1966 Bürgermeister.

Anfang der 80er Jahre habe Studtrucker erstmals für den Gemeinderat kandidiert. Als Nachrücker wurde Studtrucker 1986 als Gemeinderat vereidigt, bis 1990. Ab 2008 war er abermals Mitglied des Gemeinderates. Dazwischen hatte Studtrucker von 1996 bis 2008 das Amt des Bürgermeisters inne.

Während dieser Zeit habe Studtrucker das Erscheinungsbild der Gemeinde Oberreichenbach maßgeblich mitgeprägt. Studtrucker erhielt 2013 die Dankesurkunde der Regierung von Mittelfranken für seine nachhaltigen Leistungen in der Kommunalpolitik, dieses Jahr nun die Gemeinde-Ehrenmedaille.

Johannes Kreß war der Laudator für Roman Gibtner. Eingangs stellte Kreß fest, dass sich Gibtner im Laufe seines bisherigen Lebens immer ehrenamtlich engagiert habe. Dies insbesondere um das Ansehen und das Allgemeinwohl der Gemeinde Oberreichenbach. Deshalb habe er die Ehrenmedaille im wahrsten Sinn des Wortes verdient.

In Erlangen geboren, in Höfen aufgewachsen, zog es Gibtner mit seiner Ehefrau Monika 1984 nach Oberreichenbach. Gibtner war Berufssoldat. Nach 12 Jahren Dienstzeit verließ er die Bundeswehr mit dem Dienstgrad eines Hauptmannes, einem Abschluss in Betriebswirtschaft der Hochschule der Bundeswehr in München. Am Ende seiner Dienstzeit war er zudem Kompaniechef einer Panzer- und Ausbildungseinheit in Hammelburg.

In seiner neuen Heimat Oberreichenbach habe es nicht lange gedauert, bis sich Gibtner mit viel Herzblut ehrenamtlich engagierte. Bei der Freien Wählergemeinschaft habe er seine kommunalpolitische Heimat gefunden und sei bereits 1990 als damaliger Neubürger in den Gemeinderat gewählt worden. Zwei Jahre später, nach dem Ausscheiden des damaligen 2. Bürgermeisters Franz Teschauer, mussten die Stellvertreter neu gewählt werden. Gibtner wurde 1992 das Vertrauen für die Funktion als 3. Bürgermeister ausgesprochen.

Vieles initiiert

Gibtner sei als Initiator und Ideengeber so ziemlich an allem, was in seiner Zeit als Gemeinderat in die Wege geleitet wurde maßgeblich beteiligt. Kreß nannte Beispiele: die Projektmaßnahmen im Rahmen der Dorferneuerung, die Abwasserüberleitung nach Herzogenaurach, Vereinsförderrichtlinien, sowie die Renovierung der historischen Kriegsvereinsfahne.

Nicht zu vergessen die gemeinschaftliche Erarbeitung eines Leitbildes für die Gemeinde. Der Anstoß hierzu kam, so Kreß, von Gibtner, ebenso wie zu den Feierlichkeiten zum 875jährigen Dorfjubiläum die aus der Ideenschmiede von Gibtner stammten.

Seit 1996 gebe es dank Gibtner auch in Oberreichenbach die FWG, deren Vorsitzender Gibtner über Jahre hinweg war. Was Kreß ebenfalls besonders hervorhob, war, dass Gibtner mit seiner Persönlichkeit, seiner ruhigen verlässlichen Art, niemals aufdringlich sondern immer verbindlich auftrat. Dies zeichne Gibtner auch heute noch aus. Nicht verwunderlich, dass Gibtner in seiner Dankesrede mit einem Schmunzeln den Bürgermeister darauf hinwies, dass die Gemeinde in diesem Jahr 880 Jahre alt wird und dies durchaus ein Grund zum Feiern wäre.

Die Auszeichnung sei für ihn etwas ganz besonderes. Nach dem offiziellen Teil des Abends wartete auf die geladenen Gäste ein Buffet.

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