Gemeinde zielt auf " Jägerhaus" in Adelsdorf ab

30.11.2018, 15:00 Uhr
Gemeinde zielt auf

© Foto: Spörlein

Bürgermeister Karsten Fischkal war nach einem Ortstermin in diesem leerstehenden Haus mehr als angetan von der "historischen Bausubstanz". Die Immobilie habe Flair und sei für den dörflichen Charakter der Gemeinde von bauhistorischer Bedeutung, hieß es in der Gemeinderatssitzung.

Derzeit ist das Gebäude in Besitz der Familie Jäger, die auch persönlich bei der Ratssitzung anwesend war. Die Familie weiß, dass die Gemeinde keine freien Mittel hat, allein dieses Anwesen zu erwerben und zu erhalten. Da kommt dem Bürgermeister das Städtebauförderprogramm wie gerufen, denn Adelsdorf hat hinsichtlich der Zuschussvergabe schon lange die Hand gehoben, und "längst einen Fuß in der Tür" (Fischkal).

Ein Sanierungsgebiet sei im Altort abgesteckt, Hauseigentümer könnten bei Renovierungen Zuschüsse beantragen (Fassaden-Programm), 100 000 Euro habe die Gemeinde für diverse Maßnahmen (Brenner-Haus) schon zugesichert bekommen.

Adelsdorf hat konkrete Projekte in der Schublade. Das "Jäger-Haus" wäre eines, ein weiteres ist das abrissreife und ebenfalls leerstehende Wohnhaus der Familie Von der Saal in der Höchstadter Straße. Man habe, so glaubt Fischkal, bei der Regierung von Mittelfranken mit den angepeilten Maßnahmen einen "positiven Eindruck" hinterlassen. Es sei auch ein Entwicklungs-Programm bis 2022 abgesprochen, was gute Chancen habe, in das Förderprogramm aufgenommen zu werden. Da könnten den Vorstellungen der Gemeindeverwaltung nach bis zu 2,75 Millionen Euro locker gemacht werden, um das Dorf mit baulichen Maßnahmen attraktiver zu machen, "nachhaltig zu gestalten und zu verschönern", hieß es.

Die Stärkung der Ortsmitte mit dem Schloss, inklusive der Marktplatz-Aufwertung, schlummere länger in den Köpfen der Lokalpolitiker, meinte Andreas Maier (CSU). Adelsdorf macht Ernst in Sachen Städtebauförderung, man weiß laut Karsten Fischkal allerdings auch, dass "die Arbeit damit erst richtig losgeht".

Für die bauvorbereitenden Untersuchungen sind voraussichtlich 25 500 Euro nötig, die gedrittelt getragen werden von den Eigentümern (Stefanie Stahl und Dominik Jäger), dem Landesamt für Denkmalpflege und der Regierung in Zusammenwirken mit der Gemeinde (3400 Euro). Das Büro "a2" aus Weisendorf soll mit dem Gutachten beauftragt werden.

PIm weiteren Verlauf der Sitzung nahmen die Bürgervertreter Kenntnis von dem Eintritt der Gemeinderäte Jutta Köhler und Johannes Funke in die Fraktion der Freien Wähler, woraus sich laut Verwaltung nach Rücksprache mit den Fraktionen keine Änderung in den Ausschüssen des Gemeinderats ergebe.

Zustimmung gab es im Anschluss für die zehnte Änderung des Flächennutzungsplanes bezüglich der Errichtung einer Photovoltaikanlage entlang der Autobahn durch das Unternehmen Südwerk, Burgkunstadt, die auf einer Fläche von 0,9 Hektar eine Anlage mit einer Leistung von 750 KWpic errichten möchte. Das Gremium billigte ohne Debatte den Aufstellungs-, Billigungs- und Auslegungsbeschluss.

Letztlich änderten die Gemeinderäte einvernehmlich die Gebührensatzung für die gemeindlichen Kindertagesstätten, um die elektronischen Bestellungen der Mittagessen zu ermöglichen (wir berichteten). "Das wird von den Eltern sehr gerne angenommen", meinte die hauptberufliche Erzieherin, Gemeinderätin Marion Bierlein (FW).

Der Gemeinderat beschloss, dass die Verrechnung der Feuerwehreinsätze (Starkregenereignisse vom Sommer) in drei Fällen erlassen werden, da nötige Einsatzberichte fehlen. "Das ist gut so", betonte CSU-Fraktionssprecher Uwe Pöschl, die betroffenen Familien hätten sowieso schon mächtig Ärger.

Keine Kommentare