"Glänzende Aussichten" in Herzogenaurach

25.9.2017, 08:57 Uhr

© F.: Jansen

Norbert Engelmann im Blaumann gab mit einer Vuvuzela den Startschuss. Anschließend mit einer blauen Plastikposaune aus dem Müllsack und "Müllmann" Peter Willert am Piano stimmten die beiden melodischer auf das Thema ein. "Wenn wir so weitermachen", meinte Engelmann, "dann bleibt uns nur ,Fly Me To The Moon‘".

Keine wirkliche Option, hielt Bürgermeister German Hacker bei seiner Begrüßungsrede dagegen. Für ihn bringt es die Karikatur von Freimut Woessner auf den Punkt: Da sagt ein Großvater in einer verwüsteten Landschaft zu seiner Enkelin: "Ja, meinst Du denn im Ernst, da wäre auch nur einer noch in sein Auto gestiegen, wenn wir das gewusst hätten damals?!"

"Wir wissen es und wir müssen uns an die eigene Nase fassen", konstatierte der Bürgermeister.

Roland Baierl, der Leiter der "Projektarbeit in der Erzdiözese Bamberg", erläuterte die Intention dieser Wanderausstellung. Misereor, das katholische Hilfswerk für Entwicklungszusammenarbeit, war der Impulsgeber. Die Karikaturisten wollten und sollten durch Übertreibung das Problembewusstsein der Menschen schärfen und dadurch eine Verhaltensänderung bewirken.

Mit Fantasie, Kreativität und schwarzem Humor halten die Künstler dem Betrachter einen Spiegel vor. Die Crème de la Crème der Karikaturisten konnte für diese Ausstellung gewonnen werden, darunter Zeichner wie Erich Rauschenbach, Johann Mayr, Gerhard Mester oder Jan Tomaschoff.

Das Lachen bleibt dem Betrachter dabei oft im Halse stecken, wenn etwa die Fischmutter in einer Zeichnung von Mayr ihren Nachwuchs auffordert: "Seid schmackhaft, Jungs und Mädels! Nur so können wir ihnen ihr Gift Milligramm für Milligramm zurückgeben."

Oder wenn bei einer Karikatur von Christiane Pfohlmann eine Frau aus der Zeitung vorliest: "Uran im Trinkwasser." Ihr Mann daraufhin lapidar: "Hauptsache, im Bier is nix". Da bietet Helmut Jacek schon einmal vorsorglich einen Frühbucher-Rabatt für die Arche Noah an.

Über 100.000 Menschen haben diese Ausstellung bereits gesehen - die Herzogenauracher können dies noch bis zum 8. Oktober tun. Die Öffnungszeiten: Donnerstag von 17 bis 20 Uhr sowie Samstag und Sonntag von 14 bis 17 Uhr.

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