Glück hoch drei bei den Biemels

30.4.2017, 05:22 Uhr
Glück hoch drei bei den Biemels

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Glück hoch drei bei den Biemels

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Lena, Lukas und Lars Biemel wohnen auch mit 20 Jahren noch im "Hotel Mama" – worüber die Eltern Monika (48) und Manfred Biemel (55) aber gar nicht unglücklich sind. "Wir hoffen schon, dass die drei in unserer Nähe bleiben", sagt die Mutter schmunzelnd. Und da stehen die Chancen nicht schlecht. Auch Lena, Lukas und Lars sagen übereinstimmend, dass sie sich nicht vorstellen könnten, ganz weit weg zu ziehen. Natürlich wollen sie mal "ein eigenständiges Leben führen, mit Haus und Familie", meint Lena. Aber eben nicht komplett getrennt von Eltern und Geschwistern.

Den Weg zum eigenständigen Leben haben alle drei jedenfalls schon beschritten. Lena arbeitet bei Schaeffler als Werkstoffprüferin, Lukas ebenfalls bei Schaeffler als Maschineneinsteller und Lars als Werkzeugmechaniker bei der Firma Eberlein Apparatebau in Langenzenn. Aus allen dreien ist also schon etwas geworden. Darauf sind die Eltern zu Recht stolz. "Es sind brave Kinder", sagt denn auch Monika Biemel.

Obwohl es natürlich nicht immer einfach gewesen sei, drei Kinder auf einmal großzuziehen. "Da braucht man starke Nerven und viel Geduld." Zum Glück habe sie Unterstützung durch ihren Mann erfahren und gerade in den ersten Jahren zusätzlich Hilfe von den Omas und Opas. "Und dass ich gelernte Krankenschwester bin, hat auch manches vereinfacht." Letztlich haben die Biemels die Herausforderung aber gut gemeistert und offensichtlich alles richtig gemacht, wenn man die Drillinge heute so sieht — freundliche und offene junge Menschen, die mit beiden Beinen fest im Leben stehen.

Unterschiedliche Charaktere

Charakterlich sind die drei jedoch ganz unterschiedlich, auch wenn sie alle am 15. Dezember 1996 geboren sind. Monika Biemel sagt: "Lukas ist der Geduldige, aber noch ein bisschen verspielt. Lars ist da schon etwas erwachsener. Er ist zwar leicht eingeschnappt, aber herzensgut und sehr verständnisvoll. Und Lena hat einen ausgeprägten Familiensinn. Sie ist oft daheim und hält unverbrüchlich zu ihren Brüdern."

Und wie war das nun, als Drilling aufzuwachsen? "Für uns war das ganz normal, wir kennen es ja nicht anders", erzählt Lena. Und die Mutter fügt hinzu: "Die drei halten schon fest zusammen, sie sind ein Team." Freilich hätten sie lernen müssen zu teilen und Rücksicht zu nehmen. Das scheint kein Problem für die Drillinge gewesen zu sein. "Es ist schön, Geschwister zu haben, wir verstehen uns gut und waren eigentlich immer zusammen", sagt Lena. Sie erinnert sich auch, wie schwer es ihr gefallen ist, als sich die Wege der Geschwister zum ersten Mal trennten, als nämlich Lena in der 5. Klasse auf die Realschule wechselte, während ihre Brüder die Mittelschule besuchten. "Vor allem der erste Schultag war schlimm."

"Komisches Gefühl"

Ein "komisches Gefühl" haben auch Monika und Manfred Biemel heute, wenn alle drei Kinder mal übers Wochenende weg sind, bei Freund bzw. Freundin. "Dann sitzen wir alleine auf dem Sofa", sagt die Mutter. Nicht ganz alleine freilich, denn immerhin gibt es da noch die Yorkshire Terrier-Dame Lilly. "Aber das ist schon eine Umstellung", meinen die Eltern, seien sie es doch gewohnt, alle Kinder um sich zu haben.

Für die Zukunft wünscht sich Monika Biemel für ihre Drillinge, "dass sie gesund bleiben, ihre Arbeitsstellen behalten und nicht weit weg ziehen". Man könnte fast sagen: eine Bilderbuchfamilie.

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