Gregorianika in Hannberg: Makellose Stimmen

19.3.2017, 17:01 Uhr
Gregorianika in Hannberg: Makellose Stimmen

© Margot Jansen

Der musikalische Leiter des Chors Oleksiy Semenchuk führte durch das Programm aus gregorianischen Chorälen und selbst arrangierten neo-gregorianischen Titeln.

Die archaischen Gesänge der Mönche aus dem Mittelalter wie etwa das "Mönchsgebet" aus dem 14. Jahrhundert entführten die Zuhörer in der voll besetzen Kirche in längst vergangene Zeiten. Ohne instrumentale Begleitung, nur mit der Strahlkraft ihrer makellosen Stimmen, intonierten sie unter anderem das "Ave Maria" und "Vater unser im Himmel".

Dabei überzeugten die Sänger auch als Solisten, egal ob als Tenor, Bariton oder Bass. Ihr meditativer Gesang war stets Ausdruck tiefer Frömmigkeit. So etwa bei dem gregorianischen Choral "Christus factus est", dem Anfang einer biblischen Textstelle aus dem Brief des Apostel Paulus an die Philipper. Der Schwerpunkt ihrer Gesänge lag bei lateinischen, russischen und ukrainischen Liedern. Vereinzelt waren auch deutsche Lieder vertreten, wie etwa "Ich bete an die Macht der Liebe", in dem die erlösende Liebe Gottes besungen wird.

Im Kontrast zu den ernsten gregorianischen Gesängen erklang aber auch ein ukrainisches Liebeslied: "Mädchen am Fluss". Gregorianische Gesänge sind momentan im Aufwind, vielleicht sehnen sich die Menschen in der heutigen hektischen Zeit nach schnörkellosen Melodien voller Spiritualität.

Die Zuhörer waren begeistert und applaudierten kräftig. Mit dem Schlaflied "Guten Abend, gute Nacht" von Johannes Brahms als Zugabe entließen die "Mönche" ein entspanntes Publikum in einen kühlen Abend.

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